Drohne
Die Drohnen sind aktuell mehrmals pro Woche im Einsatz.
© Land Tirol/Brandhuber

Drohnen helfen bei Katastrophen

22. August 2023
Drohnen können in zahlreichen Einsatz- und Krisenlagen effektiv eingesetzt werden. Das Land Tirol hat bereits im Jahr 2021 die Landeswarnzentrale (LWZ) mit einer Drohne ausgerüstet. Mittlerweile stehen drei Drohnen im Einsatz, die im Katastrophenfall eine schnelle Lageerkundung und Ereignisdokumentation ermöglichen sowie allgemeine Erhebungstätigkeiten im Landesdienst sowie im Zivil- und Katastrophenschutz unterstützen.

Von Felsstürzen und Waldbränden bis hin zu Lawinenabgängen und Hochwasser – Tirol sieht sich nicht zuletzt aufgrund seiner topographischen Gegebenheiten als Land im Gebirge mit verschiedensten Naturereignissen konfrontiert.

Um auf solche Fälle vorbereitet zu sein und rasch reagieren zu können, wird das Krisen- und Katstrophenmanagement des Landes an die Herausforderungen der Zeit angepasst. „Wir sind österreichweit die erste Landesverwaltung, die ein professionelles Team für den behördlichen Drohneneinsatz im Krisen- und Katastrophenmanagement jederzeit in den Einsatz schicken kann“, betont Landeshauptmann Anton Mattle bei einem Augenschein im Halltal. Der Film dazu ist auf dem Youtube-Kanal des Landes unter Drohnen im Landesdienst - YouTube zu finden.

„Der Einsatz von Drohnen ermöglicht genaueste Lagebilder – auch in exponierten und schwer zugänglichen Gebieten. Gleichzeitig können auch Lageerkundungen im Anschluss an ein Naturereignis durchgeführt werden – wie beispielsweise im Falle der jüngsten Sturmereignisse, wo mittels Drohnen die Auswirkungen für die Forstbehörde dokumentiert wurden“, erläuterte Landesrätin Astrid Mair.

Drohnen optimieren Arbeitsschritte

Die LWZ als die zentrale Koordinationsstelle des Landes zur Bewältigung von Katastrophen verfügt aktuell über drei Drohnen.

Derzeit ergeben sich vor dem Hintergrund der Unwetterereignisse mehrere Einsätze pro Woche. Damit kann ein breites Spektrum an Anwendungsbereichen abgedeckt und zahlreiche Arbeitsschritte digitalisiert und optimiert werden, wie Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, erklärt: „Im Einsatzfall ermöglichen die Drohnen, hochauflösende Bilder vor Ort zu generieren und diese direkt an die Einsatzleitungen zu senden, bei Bedarf auch in Echtzeit. Darüber hinaus können punktuelle Erhebungen in der Nacht mittels Wärmebildkamera durchgeführt werden. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Hilfestellung bei der Überprüfung von Digitalfunkstandorten und Wetterstationen mit Bildern aus der Luft.“

Spezielle und herausfordernde Einsatzszenarien ergeben sich bei der Unterstützung der Landesgeologie.

Sicherheitskonzept und regelmäßige Schulungen

Ein detailliertes Sicherheitskonzept und regelmäßige Schulungen für die PilotInnen ermöglichen ein breites Anwendungsspektrum insbesondere im vorbeugenden Katastrophenschutz.

„Auf Grund der vielfältigen Möglichkeiten ergeben sich immer mehr Anwendungsfälle, bei denen wir Gemeinden, Bezirkshauptmannschaften und andere Dienststellen der Landesverwaltung mit unserer Expertise unterstützen“, betont Thomas Geiler, Leiter der Landeswarnzentrale Tirol, der weiter ausführt: „Ein sicherer Flugbetrieb und eine hohe Erhebungsqualität stehen für uns an oberster Stelle. Zudem braucht es fachkundiges Personal zur digitalen Weiterverarbeitung der erhobenen Daten und zur Integration in unsere geographischen Informationssysteme.“

Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen für die derzeit acht Drohnenpiloten finden laufend statt. Diese umfassen unter anderem Flugtrainings sowie Vertiefungen des betrieblichen Sicherheitskonzeptes.