Symbolbild SDGs
Unterschiedliche Modelle der Partizipation von Bürgern, etwa im Kontext der Erstellung von Leitbildern, haben Wirkung auf Maßnahmen, Strategien und Ziele moderner Stadt- und Gemeindeentwicklung.
© MintBlak - stock.adobe.com

SDG

Kommunen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

Gegenwärtig werden Themen der nachhaltigen Entwicklung in den unterschiedlichsten Zusammenhängen bundesweit von verschiedenen Akteuren aus Staat, Markt und Zivilgesellschaft bearbeitet.

Vor dem Horizont der UN-Agenda 2030 mit ihren 17 Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals) wird deutlich, dass etwa die Reduktion von CO₂-Emissionen, die Bekämpfung von Armut oder das gelingende Zusammenleben von Generationen Aufgaben sind, die von keinem Akteur allein bearbeitet werden können und die die Entwicklung von Sozialräumen massiv betreffen.

Die Herausforderung dabei stellt ein kluges Miteinander von rahmengebender Politik, umsichtigem Unternehmertum und aktiver Zivilgesellschaft dar. Hinzu kommt der Megatrend der Digitalisierung, der umfassende Vernetzung garantiert und impactgetriebene Kooperationen erforderlich macht. 

Es ist erfreulich, dass verschiedenste ­Städte und Gemeinden in Österreich beim Thema der nachhaltigen Entwicklung bereits auf ­einem guten Weg sind. Unterschiedliche Modelle der Partizipation von Bürgern, etwa im Kontext der Erstellung von Leitbildern, haben Wirkung auf Maßnahmen, Strategien und Ziele moderner Stadt- und Gemeindeentwicklung.

Der Sozialraum als Brennglas einer aktiven Zivilgesellschaft, die die Rahmenbedingungen ihrer Zukunft selbst bestimmen will, verdient auch weiterhin besondere Aufmerksamkeit. Dies insbesondere hinsichtlich der Integration von technischer und sozialer Innovation etwa im Kontext der Reduktion von CO₂-Emissionen, der Förderung nachhaltiger Energien, beispielsweise mit Blick auf effizientere Mobilität, oder auch im Zusammenhang mit der Gewährleistung öffentlicher Sicherheit sowie der Steigerung der Lebensqualität aller Generationen. 

Bundesweit kann die Mehrzahl von Städten und Gemeinden bereits belastbare Konzepte vorweisen, die zu einer zukunftsfähigen Entwicklung beitragen sollen. 

Smart City als Referenzmodell: das Beispiel Klagenfurt

Einen besonders innovativen Zugang stellt das weltweite Referenzprojekt „Smart City“ dar, das auf die doch sehr unterschiedlichen Gestaltungsanforderungen von Städten und Gemeinden eingeht und eine Rahmenordnung nachhaltiger Entwicklung bieten soll.

Eine besonders gelungene Umsetzung präsentiert die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, die die Smart-City-Strategie bereits in ihrer sechsten Auflage umsetzt.

Das Erfolgsmodell basiert auf umfassender Kooperation städtischer Betriebe und Einrichtungen und bietet Anreize für den Beitrag von Unternehmen und Organisationen sowie der Zivilgesellschaft an und für sich. Mit dem Ziel, die CO₂-Emissionen bis 2030 effektiv zu senken, soziale Kohäsion zu fördern und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, leitet die Smart-City-Strategie sämtliche Investitionsentscheidungen für maßgebliche Themen der Zukunft an – von der Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs bis hin zur Frage des leistbaren Wohnens oder des ­umweltsensiblen Recycelns.

„Mit der Smart-City-Strategie entwickelt sich Klagenfurt am Wörthersee bis 2030 zu einer von 100 klimaneutralen, smarten Städten in Europa“, so der Bürgermeister der Kärntner Landeshauptstadt, Christian ­Scheider.

Christian Scheider
Christian Scheider, Bürgermeister von Klagenfurt: „Mit der Smart-City-Strategie entwickelt sich Klagenfurt am Wörthersee bis 2030 zu einer von 100 klimaneutralen, smarten Städten in Europa."

Eine Besonderheit von Smart City ist, dass nicht nur das technisch Mögliche im Mittelpunkt steht, sondern auch das sozial Gebotene. So soll soziale Segregation verhindert, relative Armut bekämpft und das Zusammenleben der Generationen gefördert werden. Dabei setzt Klagenfurt am Wörthersee auf konkrete Zielsetzung und die messbare Evaluation von Projekten, die von „Smart City“ ausgehen. Welche Herausforderungen begegnen in der Umsetzung von Smart City-Konzepten? 

Allen verantwortlichen und handelnden Akteuren muss klar sein, dass jeder seinen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten hat. Politische Befindlichkeiten sind dabei fehl am Platz. 

Deutlich ist, dass entsprechendes Engagement auch nach einer entsprechenden Rahmenordnung verlangt, unabhängig davon, ob es von der öffentlichen Hand, von Unternehmen oder der Zivilgesellschaft selbst ausgeht. Insbesondere Investitionen aus privaten Mitteln müssen über Bonifizierungen stärker gefördert werden. Auch hinsichtlich der Beteiligung der Zivilgesellschaft muss erwünschtes Verhalten belohnt werden, sodass genügend Anreize bestehen, konform zu handeln. Ebenso notwendig ist die Integration von unternehmerischer CSR (Corporate Social Responsibility), denn viele Unternehmen leisten einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag, den es für gemeinsame Ziele der Verbesserung von Sozialräumen zu heben gilt. Im Ergebnis müssen Strategien gesellschaftlicher Wertschöpfung besser koordiniert werden, um Rahmenkonzepte wie „Smart City“ zur vollen Wirkung bringen zu können. Klagenfurt am Wörthersee scheint hier auf dem richtigen Weg zu sein. 

Der Österreichische Rat für Nachhaltige Entwicklung

Aus heutiger Sicht in die Zukunft gedacht, wird die Integration der Agenda 2030 mit ihren 17 Entwicklungszielen eine entscheidende Herausforderung von Smart-City-Konzepten sein. Vor dem Horizont dieser Aufgabenstellung ist gute Beratung und Begleitung wichtig, um die ökologischen, ökonomischen, demografischen und sozialen Herausforderungen von Städten und Gemeinden zu einem Gesamtbild zusammenzufassen und konkrete Lösungen erarbeiten zu können.

Über ein Alleinstellungsmerkmal in diesem Zusammenhang verfügt der Österreichische Rat für Nachhaltige Entwicklung mit Sitz in Wien, der bundesweit entsprechende Services für Städte und Gemeinden anbietet. 

Seit 2018 besteht der Österreichische Rat für Nachhaltige Entwicklung als gemeinnützige Organisation. In Form eines Stakeholder-Gremiums im Anliegen umfassender Themen ökologisch und sozial nachhaltiger Fortentwicklung arbeitet der Rat mit Städten und Gemeinden, aber auch mit Unternehmen und Organisationen zusammen, die einen gesellschaftlichen Wertschöpfungsbeitrag leisten wollen und Klimaneutralität anstreben.

Der Rat versammelt interdisziplinäre Expertisen und verfügt über eine gewisse Deutungshoheit im Sektor, insofern er sich als Akteur des Wissenstransfers versteht und so auch in der Strategieberatung und Organisationsentwicklung tätig ist. 2022 blickt der Rat auf einige erfolgreiche Projekte im Bereich der Stadt- und Gemeindeentwicklung zurück und bietet kleinen wie großen Gemeinden und Städten effektive Hilfestellungen über sein internationales Netzwerk, bestehend aus Top-Führungskräften aus Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Damit antwortet der Rat auf die Notwendigkeit gezielter Vernetzung und Kooperation und zielt auf strategische Partnerschaften zur Verwirklichung der Agenda 2030 mit ihren 17 Entwicklungszielen und des Pariser Klima­abkommens ab. 

www.nachhaltigkeits-rat.at