Bürgermeister Dieter Egger, Feuerwehr-Kommandant Mathias Österle und Katastrophenschutzbeauftragter Christian Klien.
Bürgermeister Dieter Egger, Feuerwehr-Kommandant Mathias Österle und Katastrophenschutzbeauftragter Christian Klien.
© Stadt Hohenems

Katastrophenvorsorge

Hohenems ist für den Blackout gerüstet

1. April 2022
„Ohne Panik zu verbreiten, nehmen wir die Vorsorge für einen möglichen ‚Blackout‘ sehr ernst und haben uns in den letzten Monaten akribisch vorbereitet. Die wesentliche Infrastruktur wie Wasser, Abwasser, Feuerwehr, Werkhof etc. wurde mit Notstromaggregaten ausgestattet. Zudem haben wir Meldestellen in den Stadtteilen eingerichtet. Und jetzt sind auch die ‚Stromerzeuger‘ eingetroffen“, sagt Dieter Egger, Bürgermeister der Stadt Hohenems.

Wesentlich im Falle eines „Blackouts“ ist insbesondere die Kommunikation. Dazu wurden seitens der Stadt Funkgeräte angeschafft, die im Krisenfall zwischen den Mitgliedern der Gemeindeeinsatzleitung zum Einsatz kommen. Kürzlich wurde die dazugehörige Funkantenne am Feuerwehrhaus montiert. Priorität hat immer die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Darüber hinaus verfügt die Stadt über eine eigene Treibstoffversorgung für die Einsatzkräfte.

Tankstelle für Einsatzfahrzeuge

Für den Fall eines großflächigen Stromausfalles – auch „Blackout“ genannt – wurden der Feuerwehr Hohenems seitens der Stadt zwei mobile Stromerzeuger übergeben. Diese dienen unter anderem der Notstromversorgung des Feuerwehrgerätehauses, aber auch für die Stromversorgung einer Tankstelle, die extra für ein „Blackout“-Szenario umgebaut wurde, um die Betankung der Fahrzeuge verschiedenster Einsatzorganisationen und Ärzte im Krisenfall sicherzustellen.

Ein Stromgenerator mit einer Leistung von 40 kVA ist auf einem Anhänger aufgebaut, das „schwächere“ Aggregat mit einer Leistung von 14 kVA zudem als tragbarer Stromerzeuger in Feuerwehrnorm ausgeführt.

„Natürlich können diese Generatoren von der Feuerwehr auch bei anderen Einsätzen und Übungen in Hohenems, im Katastrophenfall aber auch ortsübergreifend, überall dort, wo mehr Elektrizität als üblich benötigt wird, genutzt und eingesetzt werden“, informiert Bürgermeister Egger. „Das ist sicher ein weiterer, sehr wesentlicher Teil in der Blackoutvorsorge für die Bevölkerung und auch über die Stadtgrenzen hinaus.“

Funkgeräte für den Krisenfall

Damit die Krisenbewältigung in der Gemeinde bestmöglich erfolgen kann, muss die Kommunikation zwischen der Gemeindeeinsatzleitung und den Akteuren der Krisenbewältigung sichergestellt sein. Bei einem „Blackout“ werden nur limitierte Übertragungswege zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wird sich der Koordinierungsbedarf jedoch erhöhen.

Daher hat die Stadt eine Repeater-Funkanlage mit eigener KAT-Frequenz und 15 Stück Handfunkgeräten angeschafft. Somit kann im Katastrophenfall im gesamten Stadtgebiet die Kommunikation zwischen der Gemeindeeinsatzleitung, Feuerwehr, Meldestellen, Stadtwerken und Werkhof aufrechterhalten werden.

Selbsthilfe-Stützpunkte

Darüber gibt es in Hohenems sogenannte Selbsthilfe-Stützpunkte. Das sind dezentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung, die als wichtiges Bindeglied zwischen der Eigen- und Nachbarschaftshilfe und der organisierten Hilfe sowie als Informationsdrehscheiben und zum Absetzen von Notrufen dienen.

Die Selbsthilfe-Stützpunkte dienen der Entlastung der Einsatzorganisationen und sind für einen 24-Stunden Betrieb ausgestattet. Sie stehen in Verbindung zu den anderen Stützpunkten sowie Einsatzorganisationen und bilden damit auch die dezentralen Augen und Ohren sowie das Sprachrohr für den Krisenstab der Stadt Hohenems. Die Standorte der Selbsthilfe-Stützpunkte sind verteilt im ganzen Stadtgebiet von Hohenems, sodass sie fußläufig in rund zwei bis drei Kilometern erreichbar sind. Der Betrieb wird so lange aufrechterhalten, bis Handy, Festnetz und Internet sowie die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern wieder funktioniert.

Die Grundausstattung der Selbsthilfe-Stützpunkte besteht aus Notstromversorgung, Notbeleuchtung, Kat-Funk, Erste-Hilfe, Notversorgung usw.

Weitere Projekte in Planung

  • Demnächst werden auch die beiden letzten Trinkwasserstationen und eine Abwasserstation noch mit einer Notstromeinspeisung ausgestattet.
  • Zudem ist ein Notstromanschluss bei den beiden Gemeindeärzten angedacht.
  • In weiterer Folge werden die landwirtschaftlichen Betriebe in Hohenems mit Milchkuhhaltung mit einem Notstromanschluss ausgerüstet.
  • Darüber hinaus ist eine Notunterkunft mit Feldbetten inklusive Zubehör in Planung.