Kooperation

Eine einzigartige Region im Herzen Europas

Die Europaregion Tirol – Südtirol – ­Trentino wurde gegründet, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der seit 1918 geteilten Landesteile Tirols zu fördern.

Bereits seit 1991 finden gemeinsame Landtage des Tiroler Landtags, des Südtirolers Landtags und des Landtags der Autonomen Provinz Trient statt. Diese „Dreierlandtage“ haben das Ziel, die wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen zu verbessern.

Anfangs gab es auch noch „Viererlandtage“ mit Vorarlberg. Allerdings reduzierte Vorarlberg bald die Mitarbeiter, weil neben der Euregio Tirol auch eine Euregio Bodensee im Entstehen war und Vorarlberg sich aus historischen, kulturellen und geografischen Gründen eher Letzterer zugehörig fühlt.

Gründung der Euregio

Mit dem EU-Beitritt Österreichs wurde der grenzüberschreitende Austausch erleichtert und 1998 beschlossen die drei Landtage, die interregionale Zusammenarbeit im Rahmen einer Europaregion zu vertiefen. 

2009 forderte der Dreierlandtag die Landesregierungen auf, die Europaregion mittels einer neuen Rechtsform auf eine stabile Grundlage zu stellen. 

Der Aufbau der Europaregion wurde dann 2011 in den Gründungsverträgen festgelegt.

Die Region erstreckt sich auf einer Fläche von 26.245 km² und zählt 1.809.849 Einwohner. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 67,6 Milliarden Euro.

Bevölkerung und Gemeinden stärker eingebunden

Im Rahmen des „EuregioLab2020“ wurde eine Reform von Übereinkunft und Satzung ausgearbeitet. Das Ziel dabei war, die Bevölkerung und die Gemeinden noch stärker einzubinden. Die neuen Statuten brachten auch zahlreiche Änderungen des institutionellen Aufbaus der Europaregion mit sich. Dadurch sollte die Euregio, die 2021 ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert hat, für die nächsten Jahre fit gemacht werden:

In der Versammlung sind Mitglieder der Landesregierungen und der Landtage vertreten. Die Versammlung legt die Leitlinien für die Ziele der Euregio fest, kontrolliert die Zielerreichung und genehmigt den Haushalt der Europaregion.

Im Vorstand sind die drei Landeshauptleute vertreten; diese beschließen das Arbeitsprogramm und alle laufenden Aufgaben der Europaregion.

Für die Umsetzung der Tätigkeiten ist das Generalsekretariat zuständig. Jedes Land entsendet einen Vertreter in das Generalsekretariat der Europaregion mit Sitz in Bozen.

Eine Auswahl aktueller Projekte der letzten Monate:

  • Der Wettbewerb „Tourismus trifft Landwirtschaft“ zeichnete Projekte mit Berührungspunkten zwischen Landwirtschaft und Tourismus aus.
  • Lehrlingsausbildende aus den drei Ländern trafen einander zum „Euregio-AusbilderInnen-Stammtisch“ in den ÖBB-Lehrwerkstätten in Innsbruck. Die Plattform für Vernetzung und Erfahrungsaustausch zwischen Lehrlingen, Lehrenden, Vertretenden der Sozialpartner und der Landesverwaltungen war 2020 im Rahmen des Tiroler Euregio-Vorsitzes vom Ausbilderforum Tirol und den Ländern gemeinsam initiiert worden.
  • Im Rahmen einer Studie wurde mittels 4.500 Telefoninterviews die Qualität der Arbeitsplätze erhoben. Dabei zeigte sich, dass in Tirol die körperliche Arbeitsbelastung stärker empfunden wird als in den beiden italienischen Regionen. Dagegen ist in Südtirol der psychische Druck am höchsten.
  • Beim Innovationspreis werden derzeit Projekte zur Energiewende und zur Versorgungssicherheit gesucht. Der Preis wird im August vergeben. 
  • Am Euregio-Campus Innsbruck wurde Wohnraum für Studierende und junge Menschen in Ausbildung aus der Euregio geschaffen.
  • Nach dem Motto „Musik kennt keine Grenzen“ organisiert die Euregio in Zusammenarbeit mit den Blasmusikverbänden der drei Landesteile auch heuer wieder das Euregio Music Camp. Die Veranstaltung findet im Juli statt.
  • Mit der Auszeichnung „Glanzleistung – das junge Ehrenamt 2023“ wurden verdiente junge Menschen vor den Vorhang geholt. 
  • Die Landesregierungen von Tirol und Südtirol beschlossen eine Resolution für mehr und einfacheren grenzüberschreitenden Schienenverkehr. Die Resolution sieht unter anderem vor, dass regionale Transport- und Wirtschaftsunternehmen bei der Umsetzung der Verlagerung auf die Bahn noch mehr Unterstützung erhalten sollen. Die Länder wollen somit den Unternehmen Hilfestellungen anbieten, um die Verlagerung einfacher und attraktiver zu machen.
  • Mit einer gemeinsamen Strategie soll Radmobilität gefördert werden. Gemäß einer Studie sollen insbesondere vier Strecken bestehender Radrouten auf Euregio-Gebiet und zum Teil im Grenzgebiet zum Land Salzburg und zur Region Venetien verbessert und einheitlich beschildert werden.
  • Beim Euregio-Fest in der Trientiner Stadt Ala wurde ein abwechslungsreiches Kultur- und Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie geboten. Das Fest sollte zum gegenseitigen Kennenlernen dienen.