Mödlhammer: Gemeinden könnten Billigquartiere vermitteln

14. Januar 2016
Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer kann dem Vorschlag von Flüchtlingskoordinator Christian Konrad, 50.000 sogenannte Low-cost-Quartiere für Flüchtlinge zu errichten, durchaus etwas abgewinnen. Die meisten Bürgermeister hätten zwar keine Grundstücke zur Verfügung, sie könnten aber als Vermittler auftreten, um solche Quartiere auf Zeit zu errichten, so Mödlhammer im Ö1-“Mittagsjournal“.





Sichergestellt werden müsse aber, dass die Flüchtlinge weiter betreut werden, also zum Beispiel Deutsch lernen können. Der Errichter der Wohnungen würde Miete verlangen, die aber wegen der niedrigen Baukosten geringer ausfallen würde.

Finanzierung ist offen



Wer den Bau dieser Wohnungen finanzieren soll, ist offen. Gemeindebund-Präsident Mödlhammer schließt aus, dass die Gemeinden zahlen. Allenfalls könnte den Gemeinden ein Angebot gemacht werden, wenn die Wohnungen frei werden. „Je nach Bedarf kann die Gemeinde das annehmen oder nicht.“ Für besonders wichtig hält er die mögliche Nachnutzung der Billigwohnungen etwa für Jungfamilien oder Kindergartengruppen. Massenquartiere würden die Bürgermeister ablehnen.

Mödlhammer: Bürger sind verunsichert



Der Gemeindebund-Präsident kritisierte am Mittwoch auch die Regierung für ihre uneinheitliche Linie in der Flüchtlingsfrage. Wenn jeden Tag ein neuer Vorschlag aus dem Hut gezaubert werde, trage das nicht dazu bei, „dass die Regierung Lösungskompetenz zeigt“. Vielmehr seien die Bürger verärgert und verunsichert, sagte er am Rande einer Pressekonferenz.



Es sei höchste Zeit, dass sich die Verantwortlichen intern zusammensetzen, Lösungen erarbeiten und diese auch umsetzen. Wie diese aussehen könnten, sagte er nicht. Sämtliche offene Fragen sollten beim Flüchtlingsgipfel am 20. Jänner in Wien geklärt werden. (APA)