Daniela Friedle rät, Inhalte besser direkt auf der Internetseite darzustellen, anstatt in Form eines abrufbaren Dokuments, beispielsweise einer PDF-Datei.

Digitalisierung

Tipps für Gemeinden bei der Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit

Daniela Friedle von der „Ombudsstelle Barrierefreies Internet“ des Amts der Tiroler Landesregierung berichtete auf der Kommunalmesse über die Schwierigkeiten, mit denen die Gemeinden beim Bereitstellen von barrierefreien Inhalten konfrontiert sind.

Eine barrierefreie Webseite oder mobile Anwendung ist technisch so gestaltet, dass sie alle Menschen gut nutzen können. Jede und jeder profitiert von einer klaren Struktur, guten Kontrasten und einer einfachen Bedienbarkeit. Verpflichtend ist die digitale Barrierefreiheit laut Tiroler Antidiskriminierungsgesetz bereits seit 2005. S

eit 2019 gibt es zudem eine EU-Richtlinie, die unter anderem eine Überwachung öffentlicher Websites vorschreibt. So werden Gemeinden stichprobenartig überprüft und erhalten von der Ombudsstelle einen Monitoring Bericht mit möglichen Maßnahmen, um Mängel zu beseitigen. Ein international anerkannter Standard – die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 – gibt vor, wie eine Website oder mobile Anwendung beschaffen sein sollte, um barrierefrei nutzbar zu sein.

Barrierefreiheit ist Teamwork

Rund zwei Drittel einer Gemeindewebsite fallen im Schnitt unter die Verantwortung einer Webagentur, die diese programmiert, bzw. erstellt. Barrierefreiheit ist daher schon bei der Ausschreibung zu beachten, denn nachträgliche Anpassungen sind meist um einiges aufwendiger.

Ein Drittel der Website entfällt klassischerweise auf den redaktionellen Inhalt, weshalb Schulungen hinsichtlich der Barrierefreiheit für alle Ersteller der Inhalte ratsam sind, in der Praxis jedoch viel zu oft nicht stattfinden.

Insbesondere Dokumente, die online gestellt werden, sind häufig nicht barrierefrei. Screen Reader haben mit ihnen oft ihre liebe Not. Friedle rät daher, Inhalte besser direkt auf der Internetseite darzustellen, anstatt in Form eines abrufbaren Dokuments, beispielsweise einer PDF-Datei. 

Wie formuliert man Alternativtexte für Bilder? Wie schreibt man ein barrierefreies E-Mail? Und wie überprüft man, ob ein Dokument barrierefrei ist? Diese und noch etliche weitere Fragen werden unter www.digital-barrierefrei.tirol.gv.at beantwortet.

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