Heiterwang
Heiterwang im Bezirk Reutte ist eine von neun Gemeinden, die zum 31.12.2022 schuldenfrei waren.
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Ertragssituation der Gemeinden hat sich verbessert

26. Juli 2023
„Trotz vielfältiger Herausforderungen stehen die meisten Tiroler Gemeinden finanziell auf stabilen Beinen“, meint Landeshauptmann Anton Mattle zum Erscheinen des Tiroler Gemeindefinanzberichtes 2023. Mattle weiter: „Die Situation für die kommenden Jahre wird keine leichte: Die steigenden Energiekosten, das deutlich höhere Zinsniveau und die Inflation stellen auch für die Gemeinden eine Herausforderung dar.“

In Hinblick auf die Ertragssituation – also die Gelder, die Gemeinden einnehmen – konnte im Finanzjahr 2022 ein Plus verzeichnet werden: Die Abgabenertragsanteile – die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden – stiegen im Jahr 2022 um fast 14 Prozent.

Auch bei der Kommunalsteuer ist ein Zugewinn zu verzeichnen: Die Einnahmen im Jahr 2022 stiegen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 14 Prozent.

Als Einnahmen hinzu kommen zudem die Bedarfszuweisungen des Gemeindeausgleichsfonds (GAF) des Landes. Im Rahmen dessen wurden im Jahr 2022 knapp 123 Millionen an die Gemeinden verteilt.

„Mit den Mitteln aus dem GAF unterstützen wir verschiedenste Projekte – von Infrastrukturvorhaben bis hin zum neuen Gemeindehaus. Mit den Mitteln werden Investitionen ausgelöst, die die die Lebensqualität in den Gemeinden verbessert. Damit kommt jeder Euro direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugute“, erklärt LH Mattle.

Pro-Kopf-Verschuldung: Tiroler Gemeinden österreichweit im Mittelfeld

Mit den Einnahmen, die den Tiroler Gemeinden zur Verfügung stehen, werden unterschiedlichste Ausgaben gedeckt. Zu diesen zählen etwa die Transferzahlungen der Gemeinden für Sozialbeiträge. Mit knapp 536 Millionen Euro stellten diese für die Gemeinden 2022 eine spürbare Belastung dar. Alleine stemmen mussten die Gemeinden die Ausgaben jedoch nicht. Rund 443 Millionen Euro werden seitens des Bundes und des Landes an die Gemeinden zurückgezahlt.

Der Gesamtschuldenstand der Tiroler Gemeinden konnte durch die gesteigerte Ertragssituation um neun Millionen Euro gesenkt werden.

Bei der Pro-Kopf-Verschuldung befinden sich die Tiroler Gemeinden im bundesweiten Vergleich damit im Mittelfeld. „Einige Gemeinden konnten im Vorjahr ihren Verschuldungsgrad wesentlich verbessern. Galten im Jahr 2021 noch 27 Gemeinden mit einem Verschuldungsgrad von über 80 Prozent als voll verschuldet, so waren es 2022 nur mehr 18 Kommunen. Neun Gemeinden waren zum Stichtag am 31. Dezember 2022 überhaupt schuldenfrei“, zeigt sich LH Mattle erfreut. Es sind dies Gnadenwald und Unterperfuss im Bezirk Innsbruck Land, Alpbach, Angath und Mariastein im Bezirk Kufstein, St. Jakob in Haus im Bezirk Kitzbühel sowie Heiterwang, Schattwald und Stanzach im Bezirk Reutte

Der Tiroler Gemeindefinanzbericht ist hier abrufbar.