Die Kommunal Impuls Award Jury 2024
Die Jury des Kommunal Impuls Award 2024
© Thomas Max/Kommunalverlag

Kommunal Impuls Award 2024

Inspiriation durch ausgezeichnete Impulse

Es ist so weit, der Countdown läuft, die Finalprojekte für den Impuls Award 2024 wurden ermittelt. Der sechste Kommunal Impuls Award wird am 18. September im Rahmen des Europatages auf der Kommunalmesse in Oberwart vergeben. Ausgezeichnet werden beispielgebende Ideen, die als Impulse für Gemeinden dienen.

Nachdem die Expertinnen und Experten-Jury sämtliche eingereichten Projekte in einem ersten Durchlauf durchgesehen, geprüft und gemeinsam ein Ranking erstellt hat, wurden die jeweils top-gereihten Einreichungen nochmals zur Diskussion und Beurteilung vorgelegt. In einer geheimen Wahl konnten so die diesjährigen Gewinner ermittelt werden.

Zu den Finalisten zählen:

Kategorie Baukultur

  • Sanierung und Erweiterung der Musikschule in Schloss Gainfarn, Marktgemeinde Bad Vöslau (Niederösterreich)
  • Ortszentrum Stanz (Steiermark)
  • ISEK Nikolai Quartier Villach (Kärnten)

Innovation, Ökologie und Nachhaltigkeit

Das ISEK NikolaiQuartier in Villach, das Ortszentrum Stanz im Mürztal und die Sanierung von Schloss Gainfarn sind Vorzeigeprojekte für nachhaltige und partizipative Entwicklung. Sie setzen auf aktive Bürgerbeteiligung, um lokale Bedürfnisse mit globalen Herausforderungen zu verbinden.

Das ISEK Nikolai-Quartier fördert die nachhaltige Verdichtung und Nutzung des innerstädtischen Raums in Villach durch eine umweltfreundliche Stadtplanung mit blau-grüner Infrastruktur. Über 700 Personen wurden in den Planungsprozess eingebunden.

Das Projekt Ortszentrum Stanz revitalisiert den Ortskern und integriert eine kommunale Energiewende, die Resilienz und Autarkie des Ortes stärkt. Es wurden ein Hauptplatz, betreutes Wohnen und ein Kulturraum geschaffen.

Die Sanierung von Schloss Gainfarn kombiniert historische Bauweise mit moderner Nutzung, einschließlich eines neuen Konzertsaals und eines energieeffizienten Heiz- und Kühlsystems.

Diese Projekte zeigen, wie nachhaltige Entwicklung durch partizipative Ansätze gelingen kann und bieten übertragbare Modelle für andere Gemeinden.

Kategorie Soziales

  • Sozialer Hilfsdienst, Lamprechtshausen (Salzburg)
  • Lebens M, Gemeinde Mötz (Tirol)
  • Die Veredelung der Zeit, Marktgemeinde Moosburg (Kärnten)

Miteinander nachhaltig stärken

Die Projekte „Lebens M“ in Mötz, „Sozialer Hilfsdienst“ in Lamprechtshausen und „Die Veredelung der Zeit“ in Moosburg stärken lokale Gemeinschaften durch innovative Ansätze.

„Lebens M“ bietet nach dem Verlust des Nahversorgers in Mötz nicht nur regionale Produkte und ein Café, sondern auch „Training on the Job“ für Menschen mit Behinderungen, unterstützt von M-Preis und Lebenshilfe. Der „Soziale Hilfsdienst“ in Lamprechtshausen, 2013 gegründet, fördert durch ehrenamtliche Hilfe die Lebensqualität älterer Menschen. „Die Veredelung der Zeit“ in Moosburg schafft mit der Glüxakademie und dem Glücksparcours eine Infrastruktur für Achtsamkeit und Lebensfreude.

Diese Projekte zeigen, wie gezielte Maßnahmen und Bürgerbeteiligung das soziale Gefüge in Gemeinden nachhaltig stärken können.

Kategorie Umwelt und Nachhaltigkeit

  • Bodenverbrauch und Ortskernentwicklung: 13 Gemeinden – 1 Position, Kleinregion südliches Weinviertel (13 Gemeinden) (Niederösterreich)
  • Veranstaltungsreihe „Boden, von dem wir leben“, KLAR! Mittleres Raabtal, Eichkögl (Steiermark)
  • Klimafitnesscenter für Bauen und Wohnen, Gemeinde Moosburg (Kärnten)

Globale Herausforderungen

Die Kleinregion Südliches Weinviertel und die Marktgemeinde Moosburg sowie das Mittlere Raabtal setzen auf unterschiedliche Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung und CO2-Reduktion. Die Kleinregion Südliches Weinviertel fokussiert sich auf die Zentrumsentwicklung und die Reduzierung des Bodenverbrauchs. Durch die Stärkung der Ortskerne und die Vermeidung von Leerständen wird die regionale Entwicklung gefördert, unterstützt von einem regionalen Rahmenkonzept.

Die Marktgemeinde Moosburg hat mit dem „Klimafitnesscenter für Bauen und Wohnen“ einen innovativen Ansatz entwickelt, um CO2-Einsparungen greifbar und verständlich zu machen. Hier wird der CO2-Ausstoß durch Bauen und Wohnen auf eine für Menschen verständliche und körperlich spürbare Einheit reduziert.

Das Mittlere Raabtal widmet sich mit der Veranstaltungsreihe „Boden, von dem wir leben“ dem Bodenschutz. Seit 2013 werden diese Veranstaltungen organisiert, um die Bedeutung des Bodens hervorzuheben und seine nachhaltige Nutzung zu fördern.

Diese Projekte zeigen verschiedene Wege auf, wie Gemeinden auf regionale und globale Herausforderungen reagieren können.

Kategorie Resilienz

  • Einführung eines professionellen Resilienzmanagements in der Marktgemeinde Hörsching (Oberösterreich)
  • KuK -Katastrophen unter Kontrolle, Marktgemeinde Übelbach (Steiermark)
  • Ich bin Wertschätzer-Kampagne, Gemeinde Doren (Vorarlberg)

Für alle Fälle gewappnet

Die Projekte „Ich bin Wertschätzer“ in Doren, „KuK - Katastrophen unter Kontrolle“ in Übelbach und das Resilienzmanagement in Hörsching sind herausragende Beispiele für die Stärkung von Gemeinschaft und Krisenfestigkeit.

Die Gemeinde Doren in Vorarlberg setzt mit der „Ich bin Wertschätzer“-Kampagne auf Gemeinschaft und Lebensqualität, indem sie die Verbindung von Natur, Wirtschaft und sozialem Zusammenhalt betont. In Übelbach optimiert die „KuK App“ den Katastrophenschutz, indem sie Bürgermeister

ein digitales Werkzeug zur effizienten Bewältigung von Krisen bereitstellt. Die Marktgemeinde Hörsching hat seit 2022 ein professionelles Resilienzmanagement eingeführt, um systematisch auf zukünftige Krisen vorbereitet zu sein, basierend auf den Erfahrungen der Corona-Krise. Alle Projekte fördern die Resilienz ihrer Gemeinden durch innovative Ansätze und stärken damit die lokale Gemeinschaft und Sicherheit.

Die Expertinnen und Experten, darunter Physiker Werner Gruber, Kommunalverlag Inhaber Michael Zimper, der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Graz Siegfried Nagl, Johannes Ehrenfeldner vom Nationalpark Neusiedler See, Dagmar Schimek (A1), Architekt Daniel Fügenschuh, Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle, Amtsleiter der Gemeinde Kremsmünster Reinhard Haider, Präsidentin der Länderkammer der Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker für Oberösterreich und Salzburg Cora Stöger, Vizepräsident der Bundeskammer für Ziviltechnikerinnnen und Ziviltechniker Klaus Thürriedl, Eva Schubert vom Gemeindebund und der Bürgermeister der Stadtgemeinde Oberwart Georg Rosner machten sich die Entscheidung nicht leicht. Nach regen Diskussionen konnten die Sieger in einem durchaus knappen geheimen Voting ermittelt werden. Sie werden bei der Preisverleihung bekannt gegeben.