Eine Plattform für den Hochwasserschutz

Die Aufgaben der für den Hochwasserschutz verantwortlichen Institutionen sind in den letzten Jahren immer anspruchsvoller geworden, wobei die finanziellen und personellen Ressourcen im besten Fall gleich geblieben sind. Ebenso stellen die rechtlichen und wirtschaftlichen Anforderungen und insbesondere Fragen der Haftung die Verantwortlichen und deren Organe vor große Herausforderungen.

Hochwasserschutzbauten und Hochwasserrückhaltebecken sind technische Bauwerke, die gepflegt, gewartet und kontrolliert werden müssen. In den Kursen des ÖWAV (Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband) zur Sicherheit von Hochwasserschutzanlagen und von Rückhaltebecken wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Betreibern dieser Anlagen grundsätzliches Wissen über die Anforderungen der Hochwasserschutzbauwerke vermittelt, um im Trockenfall, im Hochwasserfall und im Katastrophenfall die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

Hochwasserschutzbauten benötigen ökologische Maßnahmen

Zusätzlich ist die von der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) geforderte Gewässerinstandhaltung nach ökologischen Kriterien unter anderem auch von den Hochwasserschutz- und Erhaltungsverbänden sowie Genossenschaften und Gemeinden zu bewerkstelligen.

Auch neue Hochwasserschutzbauten sind aktuell meist nur mehr mit begleitenden ökologischen Maßnahmen bewilligungsfähig. Dazu werden den Mitarbeitern (auch Baufirmen) in ­eigenen ÖWAV-Ausbildungskursen die rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen zur bescheidgemäßen Erfüllung des Hochwasserschutzes sowie zur ordnungsgemäßen Instandhaltung eines Gewässers vermittelt.

Gemeinden und die ARGE Hochwasserschutz

All diese Themen und die damit verbundenen Herausforderungen sind nur unter Einbeziehung aller Beteiligten – Verbände, Gemeinden, Behörden, Planern, Universitäten und Wirtschaft – zu bewerkstelligen.

Durch regelmäßige Treffen bietet die Plattform der ARGE Hochwasserschutz den für das Thema Zuständigen einen Informations- und Erfahrungsaustausch – vor allem auch betreffend die Förderungsmöglichkeiten der Maßnahmen für Hochwasserschutz und Ökologie. Gleichzeitig wird in der ARGE mit Unterstützung von Behördenvertretern gemeinsam an Lösungen für die Praxis gearbeitet. Um die Teilnahme an den Treffen möglichst einfach zu gestalten, werden diese auch in hybrider Form (Präsenz und online) abgehalten.

Darüber hinaus finden laufend weitere Kurse und Seminare statt, die eigens dafür in der ARGE Hochwasserschutz des ÖWAV mitentwickelt wurden und Themen des Hochwasserschutzes und der Instandhaltung ansprechen sowie über aktuelle Entwicklungen informieren. Dabei werden auch rechtliche und wirtschaftliche Aspekte wie etwa aktuelle Novellen der VRV thematisiert, konkrete Lösungen für Verbände und Genossenschaften aufgezeigt und ein breites Bewusstsein für die Bedeutung der Verbände und Genossenschaften im Bereich des Hochwasserschutzes und der ökologischen Gewässerinstandhaltung geschaffen.

Das nächste Treffen der ARGE Hochwasser­schutz (Vertreterinnen und Vertreter der Hochwasserschutzverbände, der Genossenschaften und der Gemeinden sind herzlich eingeladen) findet am Freitag, den 29. September 2023, statt. Ziel ist, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam und effizient zu gestalten und bewältigen zu können. 

Für weitere Fragen bzw. für eine allfällige Anmeldung steht Wolfgang Paal (Bereichsleiter Wasser im ÖWAV) gerne zur Verfügung.

Informationen 

www.oewav.at

Weitere ÖWAV-Seminare und Kurse 2023 

• 29.6.: Kurs Neophytenmanagement
• 10.10.: Kurs Hochwasserrückhaltebecken
• 16.10.: Kurs Hochwasserschutzanlagen
• 19.–20.10.: ÖWAV/EWA-Konferenz: Wasserressourcen im Klimawandel – zu viel oder zu wenig Wasser
• 8.11.: Kurs Umweltgerechtes Bauen an und in Gewässern (für Baufirmen)
• Kooperations-Webinar Kommunal / ÖWAV: ARGE Hochwasserschutz (Termin wird noch bekannt gegeben)