Spital am Semmering war die einzige Gemeinde, in der die Steuereinnahmen stiegen.
© Gemeinde Spital am Semmering

Steiermark

Wie sich die Steuereinnahmen entwickelten

18. Februar 2022
Von 2019 auf 2020 kam es steiermarkweit zu einem markanten Rückgang der Steuereinnahmen der Gemeinden um 8 Prozent. Ein Grund war der Rückgang bei der Kommunalsteuer um 3,9 Prozent aufgrund des Wirtschaftseinbruchs. Vor allem gingen aber die Ertragsanteile (die fast zwei Drittel der Steuereinnahmen ausmachen) aufgrund verminderte Gesamtsteuereinnahmen um 9,9 Prozent zurück.

Die sonstigen Abgaben (die aber nur 5 Prozent der Einnahmen ausmachen) fielen sogar um 15,1 Prozent.

Als einzige stieg die Grundsteuer (Anteil 6,1 Prozent) um +2,9 Prozent, wobei speziell die „sonstigen Abgaben“ durch die 2020 erfolgte Umstellung der Rechnungsabschlüsse auf die VRV 2015 kaum mehr vergleichbar ist.

Steuereinnahmen der steirischen Gemeinden

Steuerkraft-Kopfquote fiel dank Bevölkerungswachstum

Die Steuerkraft-Kopfquote (Steuereinnahmen pro Einwohner) fiel von 1.514 Euro (2019) auf 1.389 Euro (2020). Grund dafür ist ein leichtes Bevölkerungswachstum, das sich auf die Kopfquote auswirkte.

Ein Drittel wird in Graz erwirtschaftet

Im Bezirksvergleich liegen bei der Steuerkraft-Kopfquote die städtischen Industriebezirke der Obersteiermark (plus Graz-Umgebung) recht gut, allen voran weiterhin klar die Landeshauptstadt Graz, die fast ein Drittel aller steiermarkweiten Abgaben und Steuern des Gemeindebereichs auf sich vereint und durch die Anwendung aktueller - weiter stark steigender - Bevölkerungszahlen profitiert.

Auf den hinteren Plätzen finden sich fast ausschließlich Agrarbezirke, mit Murau, der Südoststeiermark, Leibnitz, Hartberg-Fürstenfeld, aber auch Voitsberg (letzter Platz), als Schlusslichtern.

Gleiche Gemeindereihung wie im Vorjahr

Bei einer Reihung der Gemeinden nach der Kopfquote liegen Großgemeinden, bedeutende Industriestandorte, Tourismuszentren und Bezirkshauptstädte auf den vordersten Plätzen, wobei die ersten drei - ähnlich wie in den Vorjahren - Raaba-Grambach, Lannach und Premstätten sind. Graz, ist - wie im Vorjahr - wieder auf Platz fünf zu finden. Am Ende der Wertung findet man fast durchwegs Kleingemeinden mit hoher Agrarquote.

Steuereinnahmen gingen fast überall zurück

In fast allen steirischen Gemeinden kam es 2020 zu einem Rückgang der Steuereinnahmen (bis -49,6 Prozent in Hohentauern), während es in nur einer Gemeinde zu einem Zuwachs kam (+2,5 Prozent in Spital am Semmering).

Gemeindefinanzen haben eine Bühne auf dem Forum St. Veit in der Blumenhalle beim KWF.

Bundesländer: Höchste Kopfquote in Vorarlberg

Bezüglich der Kopfquote gibt es bundesweit ein deutliches West-Ost-Gefälle. Die höchsten Quoten findet man (ohne Wien) in den westlichen Bundesländern, allen voran Vorarlberg, knapp gefolgt von Salzburg und Tirol. Auf den letzten Plätzen liegen Kärnten, Steiermark, Niederösterreich und etwas abgeschlagen das Burgenland.