Zams
In Zams, der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Platter, regiert künftig die SPÖ.
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Tirol

Überraschungen, aber keine Sensationen

Abseits der Krise in der Ukraine wählte Tirol neue Gemeinderäte und Bürgermeister. Alle Landes- und Bundesparteien zeigen sich mit dem Ausgang der weitgehend zufrieden. In 32 Gemeinden kommt es am 13. März zu einer Stichwahl um das Bürgermeisteramt.

„Die ÖVP ist die Bürgermeisterpartei geblieben", sagte Landeshauptmann Günther Platter für die Volkspartei. Ein persönlicher Wermutstropfen für ihn ist jedoch, dass in seiner Heimatgemeinde Zams die VP knapp gegen die SPÖ verlor und auch den Bürgermeistersessel eroberte.

Erfolge für MFG

Die coronamaßnahmenkritische MFG zieht in 47 von 50 Gemeinden, in denen sie kandidiert hat, in den Gemeinderat ein. In Kufstein wurde die MFG sogar drittstärkste Kraft. Weniger erfolgreich schnitten die Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten ab. Keiner von ihnen erzielte eine Mehrheit oder zog in eine Stichwahl.

Rückschlag für NEOS

Die NEOS verloren den einzigen Bürgermeister, den sie in Österreich gestellt hatten: Markus Moser verlor in Mils bei Imst knapp gegen den ÖVP-Kandidaten Bernhard Schöpf.

Dafür zog NEOS-Kandidatin Birgit Obermüller in Kufstein, der zweigrößten Stadt des Landes, in die Stichwahl ein.

SPÖ zwischen Erfolgen und Niederlagen

Der Chef der Tiroler SPÖ und Bürgermeister von Sellrain, Georg Dornauer, hatte keinen Gegenkandidaten. Im Gemeinderat gelang es ihm eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen.

Auch für die früheren Tiroler SP-Vorsitzenden gab es Erfolge: In Roppen konnte Ingo Mayr seinen Bürgermeistersessel behaupten. Und auch Elisabeth Blanik setzte sich in Osttirols Bezirkshauptstadt klar durch. Auch mit ihrer Liste holte sie Platz eins, Wobei die SPÖ mit drei weiteren Listen zusammen antrat. Insgesamt holte man im Verbund zehn Mandate.

Eine schmerzhafte Niederlage für die SPÖ gab es in Wörgl, wo sie die Mehrheit an die ÖVP verlor. SP-Bürgermeisterin Hedi Wechner muss am 13. März in die Stichwahl.

Kein Erfolg für 96-Jährigen

Nicht geschafft hat es der älteste Bürgermeisterkandidat: Der 96-jährige Walfried Reimeir bekam in Steinach am Brenner nur 3,86 Prozent der Stimmen und schaffte mit seiner Liste auch nicht den Einzug in den Gemeinderat.

Dagegen konnte Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, in Sölden, wo er seit 1986 an der Spitze der Gemeinde steht, sein Amt souverän verteidigen. Mit fast 89 Prozent setze er sich gegen eine MFG-Kandidatin durch, verpasste allerdings die absolute Mehrheit im Ortsparlament.

Wahlbeteiligung sank

Gewählt wurde in 273 Gemeinden. Wahlberechtigt waren insgesamt 505.752 Bürgerinnen und Bürger. Landesweit kandidierten 861 Listen und 562 Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten. 3.650 Mandate waren zu vergeben. In 40 Gemeinden stand allerdings nur eine Liste auf dem Stimmzettel.

Die Wahlbeteiligung lag bei 66,3 Prozent und war damit geringer als 2016 (71 Prozent).