Traditionswirtshaus gerettet

Dass mit dem ­Immobilienentwickler AVORIS ausgerechnet ein von vier Schulfreunden aus dem Bezirk Rohrbach gegründetes Unternehmen dafür sorgt, dass der Gastronomie­betrieb – auch sonntagmittags – weitergeführt wird, bezeichnet der Ortschef als „doppelten Glücksfall“. Noch im heurigen September wird unter Führung des erfahrenen Gastro-Profis Roland Feyrer Schwarz im ehemaligen „B34“ ein Wirtshaus klassischer Prägung eröffnen.

Anfang Februar 2023 gaben die bisherigen Inhaber Michael und Christa Bertlwieser bekannt, das Lokal „B34“ aus persönlichen Gründen zu verkaufen. Damals war in Rohrbach-Berg die Befürchtung groß, ein weiterer gastronomischer Traditionsbetrieb könnte für immer verloren gehen.

Jetzt steht fest, dass am Stadtplatz 34a ab September 2023 wieder klassische Traditionsgerichte mit internationalem Einschlag gekocht und serviert werden. Gastro-Profi Roland Feyrer Schwarz will das Lokal als klassisches Gasthaus mit wechselnden Speisenangeboten für mittags und abends sowie mit traditionellen Sonntagsmenüs führen.

„Außerdem soll unser Gasthaus wieder der Treffpunkt für Sport- und Musikvereine, die Feuerwehr, den Frühschoppen, aber auch für Taufen, Hochzeiten und Familienfeiern werden“, erklärt er.

Durch einen kleinen Umbau soll im Lokal ein abgetrennter Raum für geschlossene Gesellschaften – Taufen, Hochzeiten, Vereins- oder Weihnachtsfeiern – entstehen.

Da mit Roland Feyrer Schwarz ein Gastro-Profi aus Rohrbach-Berg als neuer Wirt gewonnen werden konnte, übernimmt nunmehr eine echte „Regionalkoalition“ den kraftvollen Neustart. Denn auch die vier AVORIS-Gründer und -Geschäftsführer kommen nicht nur aus dem Bezirk und waren bis zur Matura acht Jahre lang Klassenkameraden im Gymnasium Rohrbach. „Wir hatten sogar im ,B34‘, das damals noch Gasthaus Reisinger hieß, regelmäßig die dringend nötige Französisch-Nachhilfe, um es bis zur Matura zu schaffen“, erklärt Christian Sageder, einer der vier AVORIS-Gründer und -Geschäftsführer. 

Rasche Entscheidung, großes Potenzial

Weil mit Christian Sageder, Hermann Neuburger-Hill­mayer, Dominik Peherstorfer und Peter Wiesinger alle vier AVORIS-Chefs bestens mit den regionalen Gegebenheiten vertraut sind, konnte der Kauf der „B34“-Liegenschaft binnen weniger Wochen abgeschlossen werden.

„Wir haben uns auf einen Kaufpreis geeinigt, der dem Wunsch von Michael und Christa Bertlwieser sehr nahe kommt“, verrät Dominik Peherstorfer, AVORIS-Gründer und -Geschäftsführer. Eine konkrete Summe wollen beide Seiten nicht nennen.

Erleichtert wurde AVORIS die Kaufentscheidung durch die besondere Lage der 2.032 Quadratmeter großen Liegenschaft im Ortszentrum. Während der Gastronomiebetrieb mit rund 150 Sitzplätzen in hervorragendem Zustand ist, eröffnen die restlichen verbauten und unverbauten Flächen noch großes Potenzial. Dass Rohrbach-Berg etwa dringend Hotelbetten benötigt, sei ein offenes Geheimnis, sagt Peherstorfer. 

Partnerschaft für Regionalentwicklung

Deswegen sucht man schon jetzt den Dialog mit dem Bürgermeister, um die weitere Immobilienentwicklung mit den Vorstellungen der Gemeinde abzustimmen.

Unter dem Titel „Partnerschaft für Regionalentwicklung“ bietet AVORIS ein Zukunftsprogramm für Gemeinden, das sich die Stärkung von Ortskernen zum Ziel gemacht hat.

„Nur wenn die Vorstellungen und Bedürfnisse der Gemeinden, die Wünsche der Bevölkerung und die Potenziale eines Standortes bereits in der Planungsphase in Einklang gebracht werden, können zukunftsfähige Immobilien entstehen“, skizziert Peherstorfer die Strategie.

Die enge Verbundenheit der vier Geschäftsführer mit Rohrbach-Berg ist die ideale Voraussetzung, um das ,B34‘ im Sinne aller Gemeindebürgerinnen und -bürger zu entwickeln.“
Andreas Lindorfer, Bürgermeister von Rohrbach-Berg

Der Immobilienentwickler mit Rohrbacher Wurzeln darf deshalb bei Bürgermeister Lindorfer auf Unterstützung zählen. „Wir haben in Rohrbach-Berg ganz klar ersichtlich Angebotslücken, was Beherbergungsbetriebe betrifft“, betont Lindorfer. Deshalb sei AVORIS als Käufer für die Liegenschaft Stadtplatz 34a ein „doppelter Glücksfall“.

„Zum einen haben sie schnell eine Neueröffnung des ehemaligen ,B34‘ ermöglicht. Zum anderen ist die enge Verbundenheit der vier Geschäftsführer mit Rohrbach-Berg die ideale Voraussetzung, um die Liegenschaft im Sinne aller Gemeindebürgerinnen und -bürger zu entwickeln.“