Fünf stationäre Säulen der Marke VITRONIC werden derzeit in Berndorf für Geschwindigkeitsüberwachung mittels Laser-Technologie errichtet. Im Bild eine bereits fertiggestellte Säule in Kirchbichl.

Strasse und Verkehr

Schulwege sind zu gefährlich

3. August 2022
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In der Stadtgemeinde Berndorf sind Raser ein echtes Problem. Messergebnisse belegen die hohe Gefährdungslage, insbesondere auf den Schulwegen. Mit modernen Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen wird nun die Verkehrssicherheit erhöht.

In der niederösterreichischen Stadt Berndorf sind zahlreiche Autofahrer zu schnell unterwegs. „Nach Beschwerden aus der Bevölkerung hat die Stadtregierung ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben“, erzählt der Stadtrat für Finanzen und Wirtschaft, Christoph Prendinger. „Im Bereich von Schulen wurden dabei Spitzengeschwindigkeiten von 70 bis 80 km/h gemessen – in einer 30er-Zone, wohlgemerkt.“

Die Stadtregierung erkannte den sofortigen Handlungsbedarf und beschloss bei einer Klausur vergangenen August die Anschaffung von Geschwindig­keitsüberwachungsanlagen, um die Gefahrenstellen dauerhaft zu entschärfen. 

Das beste Angebot

Über den ANKÖ veröffentlichte Prendinger im September die Ausschreibung. Ende Jänner folgte der Zuschlag an die G4S Security Systems GmbH für Geräte der Marke VITRONIC.  

„Wir hatten einige Kriterien festgelegt, nicht nur den Preis. Etwa, dass es eine moderne Laser-Messung sein muss, dass eine elektronische Übertragung möglich sein muss, und auch die Gewährleistung hat mitgespielt. Der Geräte-Hersteller VITRONIC bzw. sein Vertriebs- und Servicepartner G4S gingen als eindeutiger Bestbieter hervor.“ 

Neuralgische Punkte

Aufgrund der vorangegangenen Erhebungen genehmigte die Bezirkshauptmannschaft fünf Standorte für stationäre Mess-Säulen im Nahbereich von Schulen und an neuralgischen Punkten, die von vielen Schülern frequentiert werden. „Die dazugehörigen Messgeräte können übrigens auch mobil eingesetzt werden. Ein Gemeindewachkörper hat die Prüfung für die mobile Überwachung bereits abgelegt, ein zweiter Mitarbeiter befindet sich gerade in der Ausbildung dazu“, berichtet Prendinger.   

Arbeiten schreiten voran 

Nachdem die EVN die Stromzuleitungen hergestellt hat, werden derzeit durch die G4S die Sockel für die Säulen gebaut. Der internationale Sicherheitsdienstleister ist übrigens auch für Eichung und Wartung der Geräte verantwortlich. Mitte Juli gingen die Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen in Vollbetrieb.

Anfangs wird die Deliktauswertung durch das Land Niederösterreich gemacht werden. Berndorf beabsichtigt allerdings die Straßenhoheit vom Land in die Gemeinde zu übertragen. „In Folge möchten wir auch die Deliktauswertung an die G4S übergeben. Die Höhe des Strafmaßes obliegt dann ebenfalls uns und nicht mehr dem Land Niederösterreich“, beschreibt Prendinger den weiteren Fahrplan.

Klare Empfehlung

Die Frage, ob er auch anderen Gemeinden die Errichtung von Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen empfehlen würde, bejaht Prendinger: „Das Prozedere ist nicht sehr aufwendig. Natürlich muss man am Anfang schon auch Geld in die Hand nehmen, weil die Vorarbeiten mit den Messungen und die Geräte selbst etwas kosten, aber für die Erhöhung der Verkehrssicherheit sind die Laser-Messgeräte Gold wert.“ Auch weitere Standorte möchte der Stadtrat in Zukunft nicht ausschließen, denn in nächster Zeit soll das komplette Ortsgebiet von Berndorf zur 30er-Zone werden.