Brigitte Bach
Brigitte Bach: „Wir wissen nicht genau, worauf wir und vorbereiten müssen. Daher müssen wir Vorsorge treffen, um und zu wappnen.“

Resilienz – ein Teil der Energiewende

Der Klimawandel ist eine Herausforderung, die die Menschheit noch nicht erlebt hat. Brigitte Bach von der Salzburg AG berichtete am Kommunalwirtschaftsforum, wie man sich in Salzburg darauf vorbereitet, die Energieversorgung für alle denkmöglichen Fälle vorzubereiten. „Wir wissen nicht genau, worauf wir und vorbereiten müssen. Daher müssen wir Vorsorge treffen, um und zu wappnen“, so Bach.

Was bedeutet Resilienz?

Resilienz ist

  • die Fähigkeit Schocks und Störsysteme zu vermeiden,
  • Kernfunktionalitäten aufrecht zu erhalten bzw. schnell wiederherzustellen,
  • aus Erfahrungen zu lernen und sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.

Wovon hängt es ab, ob ein System resilient ist?

Ob ein System resilient ist, hängt von einer Fülle von Faktoren ab. Hier ist zu unterscheiden zwischen äußeren Einflüssen - Wetterbedingungen, absichtliche oder unabsichtliche Beschädigung von Leitungen oder Rohren, die Verfügbarkeit externer Dienstleister oder auch Lieferengpässen - und inneren Einflüssen.

Zu letzteren zählen die vorhandene Netzinfrastruktur mit ihren Anforderungen der Dezentralisierung, die Altersstruktur der Betriebsmittel und daraus resultierende, umzusetzende Instandhaltungs- und Erneuerungsstrategien, ein abgestimmtes Gesamtkonzept in der Optimierung der Primär- und Sekundärtechnik, quantitative und auch qualitative Ressourcen für den „Normalbetrieb“ (insbesondere auch im gewerblichen Bereich mit Blick auf die Verfügbarkeit von Montage- und anderem Fachpersonal) und für die Handlungsfähigkeit in schwierigen Situationen bei außergewöhnlichen Ereignissen sowie die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter insbesondere auch für digitale Techniken (Digital Natives).

Resilienz in der Energieversorgung

Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll erreicht werden, dass bis 2030 der gesamte Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. Dazu sind zusätzlich 27 TWh erneuerbare Erzeugungsmengen notwendig.

Auch angesichts der enorm gestiegenen Energiepreise ist der Ausbau der Erneuerbaren unerlässlich.

Auch für Gemeinden ist der Ausbau erneuerbarer Energien - also Photovoltaik, Kleinwasserkraft und Windkraftwerke - essenziell für die Resilienz. Hier bieten Erneuerbaren Energiegemeinschaften interessante Möglichkeiten.

Energielenkung in Salzburg

In Salzburg hat man sich darauf vorbereitet, auch bei Energieknappheit die Stromversorgung sicherzustellen.

Das Modell der „Energielenkung“ hat das Ziel, die wichtigsten Strukturen (zum Beispiel Krankenhäuser, kritische Infrastruktur etc.), aber auch die Privathaushalte ausreichend mit Strom zu versorgen. Das Alltagsleben soll damit so gut wie möglich gewährleistet werden und die Grundversorgung sicher sein.

Die Entscheidung, wie die Energie eingeteilt wird, trifft ein spezialisierter Einsatzstab des Landes. Er wird ähnlich wie im Katastrophenfall strategisch (Energielenkungsbeirat), organisatorisch (Abteilung 7 der Landesverwaltung) und operativ (Salzburg AG und Salzburg Netz GmbH) arbeiten.

Notwendig ist allerdings eine gewisse Vorlaufzeit. Experten gehen davon aus, dass dafür drei bis fünf Tage realistisch sind.

Was müssen Gemeinden beachten, um auf einen Blackout vorbereitet zu sein:

  • Notstromversorgung vorhanden?
  • Verfügbarkeit IT / EDV / Datenverfügbarkeit / Kommunikation sichergestellt?
  • Künstliche Beleuchtung, Not- & Fluchtwegbeleuchtungen notwendig/vorhanden?
  • Aufzüge – Sicherheitseinrichtungen, Notruftasten, Evakuierungskonzepte?
  • HKLS (Heizung-Klima-Lüftung-Sanitär) - Fäkalienhebeanlagen etc.?
  • Amtsgebäude – Zutritt und Ausgang möglich?
  • Abwicklung Kindergärten, Schulen etc.?
  • Verkehrsregelungen?