Uno-Shopping in Leonding
Das Einkaufszentrum UNO Shopping wurde 2016 geschlossen, im Herbst 2017 aber wiedereröffnet. Jetzt ist nicht nur ein neuer Stadtteil mit Gewerbe, Handel, Büros und Wohnungen durch die Nutzung der bisher leerstehenden Flächen, sondern auch die Entsiegelung und Renaturierung von bestehenden Betonflächen geplant
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Oberösterreich

Raumordnungspolitik wirkt

15. Dezember 2021
Im Rahmen der Budgetdebatte des oberösterreichischen Landtags unterstrich Landesrat Markus Achleitner die Bedeutung einer aktiven Raumordnungspolitik. Das neue OÖ. Raumordnungsgesetz und die neue OÖ. Raumordnungsstrategie seien dafür wichtige Grundlagen.

„Mit einer restriktiven Handhabung der gesetzlichen Vorgaben und der gezielten Ortskern-Belebung und der Nutzung von Leerständen und Brachflächen anstelle von Neuwidmungen und dem Bauen auf der grünen Wiese setzen wir das auch konkret um“, unterstrich Achleitner.

Aktuelle Erfolgsbeispiele würden belegen, dass die neue oberösterreichische Raumordnungspolitik bereits Wirkung zeige: „Erst kürzlich haben wir seitens des Landes eine Umwidmung für ein Supermarktprojekt auf der grünen Wiese am Ortsrand in der Gemeinde Raab untersagt. Zuvor hat hier in Raab ein zukunftsweisendes Nahversorgerprojekt im Zentrum für eine aktive Ortskern-Belebung gesorgt. Ebenfalls ganz aktuell ist der Erwerb des ehemaligen Einkaufszentrums Uno-Shopping in Leonding durch die oö. Wohnbaugesellschaft WAG. Hier ist nicht nur ein neuer Stadtteil mit Gewerbe, Handel, Büros und Wohnungen durch die Nutzung der bisher leerstehenden Flächen, sondern auch die Entsiegelung und Renaturierung von bestehenden Betonflächen geplant“, so der Raumordnungs-Landesrat.

Die wichtigsten Schwerpunkte der neuen Raumordnung:

  • Aktionsprogramm Ortskernentwicklung und Leerstands-Attraktivierung
  • Förderung von Digitalen Objektzwillinge, um die Planungen für die Nutzung von Leerständen zu erleichtern
  • Förderungen im Bereich der Dorf- und Stadtentwicklung

Aktuell sind in Oberösterreich 91 Prozent der Landesfläche als landwirtschaftliches Grünland, Wald oder Sondergebiete im Grünland (z. B. Parks und Erholungsgebiete) gewidmet, zwei Prozent beträgt der Anteil der Gewässer, zwei Prozent der Anteil der Verkehrsflächen und fünf Prozent der Anteil des Baulandes, wobei nur etwa rund 42 Prozent der gewidmeten Fläche versiegelt sind. 

Baulandreserven werden aktiviert

Achleitner erklärte, dass es in Oberösterreichs Gemeinden auch laufend gelingt, Neuwidmungen einzusparen und dafür bestehende Baulandreserven zu aktivieren. So seien im vergangenen Jahr landesweit 237 Hektar gewidmete, aber unbebaute Fläche in Nutzung gebracht worden. Im 20-jährigen Langzeitvergleich zeige sich bei den Baulandreserven ein noch deutlicherer Rückgang von 19.000 Hektar auf aktuell rund 11.500 Hektar. Damit liege Oberösterreich heute deutlich unter dem Österreichschnitt bei bestehenden Baulandreserven.