Maulwurf
Mit seinen großen, zu Grabschaufeln umfunktionierten Vorderfüßen ist der Maulwurf perfekt an das Leben unter der Erde angepasst.
© Werner Gamerith

Österreichs Arten des Jahres 2020 stellen sich vor

31. Januar 2020
Das alljährliche Naturschutzbund-Ranking zeigt die Vielfalt der österreichischen Natur auf. Mit dabei sind wieder etliche Arten, die allein schon durch ihren Namen neugierig machen, wie der Schwarzblaue Ölkäfer, das Nackthalshuhn oder der Nördliche Stachelseitling.

Mit dem Maulwurf und der Weinbergschnecke haben es auch zwei Arten aufs Podest geschafft, die zwar jeder kennt, über die die meisten von uns aber trotzdem nur wenig wissen. Die Robinie wird als invasiver Neophyt des Jahres vor den Vorhang geholt, sie steht für die Bedrohung von sensiblen Lebensräumen durch eingeschleppte Arten. Die Finger-Scharlachflechte und das Schöne Federchenmoos entführen in die Mikro-Welt.

Jede ernannte Art lädt zum Staunen ein. Die ernennenden Organisationen wollen diesen Arten im Jahr 2020 zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und gleichzeitig die großartige Vielfalt unserer österreichischen Natur zeigen.

Der Maulwurf

Talpa europaea lautet die wissenschaftliche Bezeichnung des Maulwurfs. Mit seinen großen, zu Grabschaufeln umfunktionierten Vorderfüßen ist er perfekt an das Leben unter der Erde angepasst, mit ihnen kann er Erdmassen bis zum 20-Fachen seines Körpergewichtes bewegen.

Gehör- und Geruchssinn der Maulwürfe sind gut ausgebildet, der Sehsinn jedoch nur sehr schwach. Ihre rüsselartige Schnauze besitzt spitze Zähnchen, die kleinen Augen sowie die Ohren sind im Fell verborgen. Maulwürfe können 11 bis 16 Zentimeter lang und bis zu 130 Gramm schwer werden, wobei alpine Tiere nur sehr klein sind und mitunter nur 55 Gramm wiegen. 

Der Fieberklee

Die Blume des Jahres 2020 ist ein Multitalent und führt uns ein Jahr lang in die Welt der Moore, Sümpfe und Feuchtwiesen. Denn dort ist sie zu Hause.

Fieberklee
Fieberklee ist eine charakteristische Art der Übergangsmoore und bereitet als Frühbesiedler in Verlandungsgürteln anderen Pflanzenarten den Weg. Foto: Johannes Gepp

Fieberklee ist eine charakteristische Art der Übergangsmoore und bereitet als Frühbesiedler in Verlandungsgürteln anderen Pflanzenarten den Weg. Er ist als Sumpfpflanze nahezu perfekt an die Bedingungen in Mooren und Feuchtgebieten angepasst. Seine hohlen Stängel und Blattstiele dienen dem Auftrieb und der Durchlüftung am sauerstoffarmen Sumpfstandort. Ein hoher Gehalt an Gerbstoffen wirkt der Fäulnisbildung seiner Pflanzenteile entgegen.

Die Zauneidechse 

Zauneidechsen sind anpassungsfähige Reptilien, die mit vielen Widrigkeiten (z. B. Wetter) klarkommen und keine sonderlich hohen Ansprüche an ihre Lebensräume stellen. Dennoch verschwindet die einstige Kulturfolgerin zunehmend aus der ausgeräumten Landschaft. Noch ist sie weit verbreitet, angesichts starker Rückgänge wird sie aber in Österreich in der Roten Liste mit „Gefährdung droht“ geführt, in Deutschland und Luxemburg ist sie auf der sogenannten Vorwarnliste der Roten Liste geführt. In der Schweiz und in Liechtenstein gilt die Art bereits als „gefährdet“.

Zauneidechse
Zauneidechsen sind anpassungsfähig, verschwinden aber trotzdem immer häufiger. Foto: DGHTMeyer

Mehr Infos über die Tiere und Pflanzen des Jahres 2020 finden Sie auf naturschutzbund.at/natur-des-jahres