Rettungsauto
Während die Rettungsorganisationen bisher mit jeder einzelnen Gemeinde über Rettungsdienstbeiträge – den sogenannten Rettungs-Euro – verhandelt und einen zusätzlichen Vertrag mit dem Land Niederösterreich abgeschlossen haben, gibt es künftig eine einheitliche Lösung.
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Niederösterreich stellt Rettungswesen auf neue Beine

Die letzten Wochen und Monate waren für das Rettungswesen eine große Herausforderung. „Es hat sich gezeigt, wie wichtig gute Fahrzeuge, gute Ressourcen und gute Mitarbeiter sind“, sagt die niederösterreichische Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Nun soll die Rettung auf neue Beine gestellt und finanziell abgesichert werden.

Zukünftig werden die Beiträge an einer Stelle eingehoben und über die Bezirksstellen an die jeweiligen Ortsgruppen verteilt. Das soll zu mehr Kostenwahrheit, Transparenz und Planbarkeit führen und sicherstellen, dass die gemeinsam benötigten Fahrzeuge vorhanden sind. Das neue Normkostenmodell wird ab 2021 umgesetzt.

Flächendeckende Versorgung wird sichergestellt

„Dem Land Niederösterreich ist das Rettungswesen sehr viel wert. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir eine Einigung auf 523 Fahrzeuge, 60 Poolfahrzeuge als Ersatzfahrzeuge, einen Schwerlastbetten-Intensivtransporter und die zusätzliche Besetzung von Nacht-Krankentransporten erzielen konnten“, erläutert Landesrat Martin Eichtinger. Mit dem Modell werde die flächendeckende Versorgung in Niederösterreich sichergestellt. „Dort wo Hilfe gebraucht wird, wird sie schnellstmöglich vorhanden sein“, unterstrich der Landesrat.

Einheitliche Lösung für alle Gemeinden

Während die Rettungsorganisationen bisher mit jeder einzelnen Gemeinde über Rettungsdienstbeiträge – den sogenannten Rettungs-Euro – verhandelt und einen zusätzlichen Vertrag mit dem Land Niederösterreich abgeschlossen haben, gibt es künftig eine einheitliche Lösung. Die Beiträge werden ab 2021 vereinheitlicht und über das Land NÖ abgewickelt.

„Die Beiträge der Gemeinden, deren Einhebung über eine Erhöhung der NÖKAS-Umlage erfolgt, betragen künftig 19,2 Millionen Euro. Das Land Niederösterreich zahlt statt bislang 2,6 Millionen Euro zukünftig 7,3 Millionen Euro. Weiters finanziert das Land 31,25 Millionen Euro jährlich zusätzlich für weitere Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Flugrettung, die Notärzte und die Leitstelle Notruf Niederösterreich. Zusätzlich übernimmt das Land für das Jahr 2020 den Abgang für den überregionalen Bereich der Rettungsorganisationen in Höhe von neun Millionen Euro“, sagt Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko.

Lösung bringt Finanzierungs-, Versorgungs- und Planungssicherheit

Die Einigung zwischen Land, Gemeinden und Rettungsorganisationen bringe laut Landesrat Ludwig Schleritzko mehrere Vorteile mit sich: „Sie bringt Sicherheit für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die sich weiterhin auf ein top aufgestelltes Rettungswesen im Land verlassen können. Sie bringt Planbarkeit für die Rettungsorganisationen, die zukünftig ihre Tätigkeit auf Basis eines klaren Finanzierungsmodells nachkommen. Und sie bringt Transparenz für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, die sich darauf verlassen können, dass ihre Steuerleistungen zielgerichtet und effizient eingesetzt werden.“

NÖ Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl freut sich über den Reformschritt. „Die bürokratische Entflechtung bringt Finanzierungssicherheit, Versorgungssicherheit und Planungssicherheit“, so Riedl.