Präsident Ernst Schöpf, Landtags-Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Finanzminister Magnus Brunner, Landeshauptmann Günther Platter und Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl in Haiming.
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Tirol

Neues Präsidium für Gemeindeverband

Am Tiroler Gemeindetag in Haiming wurde das Präsidium des Tiroler Gemeindeverbandes neu gewählt. Präsident Ernst Schöpf (ÖVP) wurde mit 174 der 175 abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. Das selbe Ergebnis fuhr das neue Präsidiumsmitglied, Bürgermeister Thomas Öfner aus Zirl (SPÖ), ein, der Edgar Kopp in das Amt des Vize-Präsidenten folgte. Die beiden schon bisher amtierenden Stellvertreter von Ernst Schöpf, Bürgermeister Christian Härting aus Telfs und Bürgermeister Franz Hauser aus Schwendau, erhielten jeweils 175 Stimmen.

„Angesichts des Ergebnisses tobe ich innerlich. So ein Resultat ist natürlich auch eine Verpflichtung“, bedankte sich Schöpf im Anschluss für das entgegengebrachte Vertrauen Mit den Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen wurde bereits im Vorfeld des Gemeindetages viel besprochen. Wir dürfen nicht vergessen: Seit den heurigen Wahlen haben wir 41 Prozent neue Gesichter auf den Bürgermeistersesseln. Es gab auch eine starke Verjüngung, und wir sind auch wieder um einen Tick weiblicher geworden. Beim Land bedanken wir uns dafür, dass wir bei diversen Anliegen gehört werden, auch wenn wir oft harte Verhandlungen führen müssen. In naher Zukunft liegt vor allem in den Bereichen Kinderbetreuung und Elementarpädagogik noch einiges an Arbeit vor uns.”

Platter: „Kalte Progression gehört abgeschafft“

Erster Gratulant von Schöpf war Landeshauptmann Günther Platter, der auch als Wahlleiter fungiert hatte. Er meinte: „Ernst Schöpf wurde seit 1986 vom jüngsten zum längst dienenden Bürgermeister in Tirol. Wir kennen uns gut und verhandeln immer auf Augenhöhe. Aber es gibt einen eklatanten Unterschied zwischen uns, denn gegen mich ist Ernst ein Jüngling, dem ich für die kommende Periode alles Gute wünsche.”

Außerdem betonte Platter schon seine zuletzt geäußerte Forderung: „Die kalte Progression gehört abgeschafft. Und die Gemeinden müssen schauen, was wir tun können, um den Tirolerinnen und Tirolern das Leben zu erleichtern. Verhindern müssen wir diverse Spekulationen in den Gemeinden, die hier Verantwortung übernehmen müssen. Auch eine 300-Betten-Obergrenze gehört umgesetzt. Wir brauchen keine Bettenburgen mehr.”

Ehrenringe und Ehrenzeichen

Im Rahmen des Gemeindetages wurden auch verdiente Funktionäre mit dem Ehrenring beziehungsweise dem Ehrenzeichen des Tiroler Gemeindeverbandes ausgezeichnet.

Die Ehrenmitgliedschaft des Österreichischen Gemeindebundes wurde überdies von Präsident Alfred Riedl und Generalsekretär Walter Leiss an das langjährige Präsidiumsmitglied Alt-Bgm. Edgar Kopp aus Rum verliehen, der auch das Ehrenzeichen erhielt.

Finanzminister lobt Gemeinden

Den Abschluss des Gemeindetages bildete die Ansprache von Finanzminister Magnus Brunner, der nebst internationalen Themen auch auf die Gemeinden einging. „Es verdient großen Respekt, wenn sich Menschen bereit erklären, in ihren Gemeinden Verantwortung zu übernehmen. Diese Aufgabe bringt auch große Belastungen mit sich, und es braucht viele verschiedene Fähigkeiten. Die Menschen verlangen immer mehr. Und man erlebt auch immer mehr Anfeindungen in der täglichen Arbeit. Eine gewisse Aggressivität im Umgang mit den Politikern ist spürbar. Das alles wurde in der Corona-Zeit noch verstärkt, was natürlich keine positive Entwicklung ist. Zwei Drittel der Bevölkerung sind aber mit den Bürgermeistern sehr zufrieden. Andere politische Ebenen kämpften hingegen massiv mit Vertrauenswerten”, machte er deutlich.

Brunner ging auch die schwierige Finanzentwicklung der Kommunen während der Corona-Pandemie ein: „Gemeinden waren ganz besonders von Mindereinnahmen betroffen. Gemeinsam mit Ländern und den Gemeinden haben wir mehrere Hilfspakete verhandelt. Es steht auch noch für Tirol einiges an Geld zur Verfügung.”