Neue Software sollte eigentlich alles schneller machen und die Mitarbeiter entlasten. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Neue Software macht Mitarbeiter krank

Der Krankenstand in den Berliner Bürgerämtern nimmt dramatische Ausmaße an. Im Bezirk Lichtenberg musste das Bürgeramt sogar schon geschlossen werden – 17 der 40 Mitarbeiter waren krankgeschrieben, weitere acht befanden sich in Fortbildungen oder im Urlaub.

Die Regionalzeitung „B.Z." berichtet, dass ein Grund für den hohen Krankenstand auch in der neuen Software der Bürgerämter liegt. Sie sollte eigentlich alles schneller machen und die Bezirksämter entlasten. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie ein Sprecher gegenüber KOMMUNAL.DE bestätigte.


Demnach hängt die Software immer wieder, die Bearbeitung dauere im Moment gar länger als vorher. Der zuständige Stadtrat Prüfer geht in der Zeitung noch weiter und sagt: „Die Mitarbeiter verzweifeln an der Technik, werden krank, müssen Überstunden machen". Bei einer Öffnungszeit bis 18 Uhr gingen die letzten Mitarbeiter erst um 20.40 Uhr nach Hause. Die Anwesenheitsquote in einigen Bezirksämtern liege daher fast immer unter 50 Prozent.


Das Beispiel aus dem Bezirk Lichtenberg ist zwar ein Extremfall. Insgesamt sind Berlins Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst jedoch pro Jahr durchschnittlich rund 37 Tage krank, und somit deutlich häufiger, als der Schnitt aller Berufstätigen.