Glasfaserkabel schauen aus der Erde
Einige Haushalte sind überzeugt, dass sie bereits Glasfaser nutzen, weil ihnen Produktwerbungen dieses suggerieren. Die Realität sieht aber anders aus.
© Christian Schwier - stock.adobe.com

Infrastruktur

Nachfrage nach Glasfaser bleibt hoch

10. August 2022
Die Errichtung leistungsfähiger FTTH-Glasfasernetze ist einer der wichtigsten Stellhebel, um Österreich als Wirtschafts- und Lebensraum zukunftsfit zu machen. Die Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG) berichtet, dass die Nachfrage nach FTTH-Anschlüssen bundesweit weiterhin sehr hoch ist, ebenso die Zahl der Kunden, die die Glasfasernetze nutzen.

Die öGIG hat das Ziel, bestehende Versorgungslücken in Österreich schließen. Dazu soll bis 2025 insgesamt eine Milliarde Euro in den Glasfaserausbau investiert werden.

In Kärnten, der Steiermark, Oberösterreich und im Burgenland liegen die Bestellquoten durchwegs hoch - in den meisten Gemeinden deutlich über 40 Prozent. „Auch in Niederösterreich hat unsere Tochtergesellschaft nöGIG, die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft, durchgehend Nachfragequoten, die über der 40 Prozent-Marke liegen,“ sagt Hartwig Tauber, Geschäftsführer der öGIG. Die Bürgerinnen und Bürger und die Gemeinden haben erkannt, dass ein leistungsfähiger und nachhaltiger Internet-Anschluss bis ins Haus gehen und durchgängig Glasfaser sein muss.“

Die aktuelle Diskussion, dass es in Österreich zu wenig Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen gibt, kann öGIG deshalb nicht nachvollziehen.

Offene Netze als Faktor für Nachfrage?

Sowohl öGIG als auch nöGIG setzen auf die Errichtung offener Netze. Das heißt, dass auf diesen Netzen alle Internet Service Provider (ISP) die Möglichkeit haben, ihre Services anzubieten und Kunden zu gewinnen.

„Wenn unsere FTTH-Netze, die als offene Plattformen vielen Internet-Service-Providern Zugang erlauben, hohe Take-Rates haben, andere FTTH-Anbieter aber offenbar nicht, dann ist das eine positive Bestätigung für unser Modell“, gibt Tauber seinen Eindruck wieder.

Aufklärung und Vermarktung

Dass ein gewisses Informationsdefizit vorherrscht, ist für Tauber aber unbestreitbar. In den letzten Monaten habe die öGIG viele Situationen erlebt, die dies unterstreichen.

„Einige Haushalte sind überzeugt, dass sie bereits Glasfaser nutzen, weil ihnen Produktwerbungen dieses suggerieren. Die Realität sieht aber anders aus. Wiederum andere wissen überhaupt nicht, dass Glasfaser für sie bereits nutzbar wäre,“ erzählt Tauber von Erfahrungen aus ganz Österreich und ergänzt: „Am schlimmsten ist aber, dass bei einigen Haushalten die Glasfaser zwar am Haus vorbeiläuft, diese aber nicht nutzbar ist, weil die Errichter die Hausanschlüsse nicht vorgesehen haben.“

Hartwig Tauber
öGIG-Chef Hartwig Tauber: „Am schlimmsten ist, dass bei einigen Haushalten die Glasfaser zwar am Haus vorbeiläuft, diese aber nicht nutzbar ist, weil die Errichter die Hausanschlüsse nicht vorgesehen haben.“

Derartiges komme bei der öGIG nicht vor. „Wir errichten zukunftssichere und nachhaltige FTTH-Glasfasernetze und sehen dabei die Anschlüsse für alle Haushalte und Betriebe bereits in der Planung vor. Auch wenn ein Haushalt tatsächlich erst später die Glasfaser nutzen möchte, ist dies schnell und unkompliziert möglich,“ erläutert Hartwig Tauber. Zudem investiert die öGIG bereits vor der Netzerrichtung in Information und Aufklärung, um alle potentiellen Nutzerinnen und Nutzer zu erreichen.