Mellau
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Mellau – Information ist das wichtigste

In der Bregenzerwälder Gemeinde Mellau gab es den ersten Corona-Fall Vorarlbergs. Dank eines guten Krisenmanagements breitete sich das Virus aber nicht aus.

„Ich wurde von der Landeswarnzentrale informiert, habe die Gemeindeärztin ins Auto gesetzt, und eine gute Stunde später waren wir bei der Lagebesprechung im Landhaus“, berichtet der Mellauer Bürgermeister Tobias Bischofberger.

Der Infizierte war ein junger Mann, der erfahren hatte, dass er in Wien mit einer infizierten Person Kontakt gehabt hatte. In Vorarlberg hatte er sich bei der Nummer 1450 gemeldet und wurde daraufhin sofort isoliert und getestet – der Test war positiv.

Mutter des Infizierten ist Lehrerin

„Wir hatten dann Sorge, weil die Mutter des Mannes Lehrerin an der Volksschule ist“, erzählt Bürgermeister Bischofberger. Die Frau habe aber gut reagiert und sei sofort zu Hause geblieben. Der Test bei ihr war aber negativ.

Sofortige Informationskampagne

Bischofberger installierte die Gemeindeeinsatzleitung und begann eine großflächige Informationskampagne. „Gut war, dass wir ein Tool hatten, wo man mit den Eltern der Schulkinder parallel zur Pressekonferenz des Landes Kontakt aufnehmen konnte.“ Am selben Tag wurde auch noch über Mail und Whatsapp-Gruppen über die Situation aufgeklärt. Und am folgenden Tag wurde eine Postwurfsendung an alle Haushalte verteilt.

„Am wichtigsten ist Information und nochmals Information“, ist der Bürgermeister überzeugt.

Anfangs gab es noch die Sorge, dass sich der Corona-Fall auf den Tourismus in Mellau auswirkt. „Eine Woche später hat sich dann aber ja die Situation ohnehin in ganz Österreich verschärft“, sagt Bischofberger.

Tobias Bischofberger
Bürgermeister Tobias Bischofberger: „Am wichtigsten ist Information und nochmals Information.“ Foto: Gemeinde Mellau

Aktuell gibt es nur zwei Corona-Fälle im Ort, wobei der erste Infizierte immer noch dabei ist. Der zweite war ein Mann, der als Schilehrer in Tirol war. „Vorarlberg hat ja deswegen so hohe Fallzahlen, weil viele Leute in Tirol schifahren waren und sich dort angesteckt haben“, weiß Bürgermeister Bischofberger. Glücklicherweise gebe es hohe Testkapazitäten im Land. Bis zu 1000 Tests werden täglich gemacht.

Krisenmanagement des Landes läuft gut

In Mellau ist es jetzt ruhig geworden. „Ich bin froh, dass wir einen Arzt und einen Lebensversorger im Ort haben“, meint Bischofberger, der mit dem Krisenmanagement des Landes sehr zufrieden ist.

„Als der Fall bekannt wurde, wurde ich sogar von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher persönlich betreut“, berichtet er. Das sei jetzt, wo es viel mehr Erkrankungen gibt, sei das natürlich nicht mehr möglich, aber das Land informiere die Bürgermeister täglich über die aktuelle Lage. „So wissen wir immer genau, wie viele Fälle es in den einzelnen Gemeinden gibt und wie die Situation bei der kritischen Infrastruktur ist. Das beruhigt“, so der Bürgermeister.