Fachleute prognostizieren für das Jahr 2019 eine Schadholzmenge von rund elf Millionen Festmetern.
© BMNT/Alexander Haiden

Maßnahmenpaket für Wiederaufforstung

29. November 2019
Klimawandelbedingte Wetterextreme setzen der heimischen Land- und Forstwirtschaft zu: Wenig Niederschlag, lange Hitzeperioden und Stürme haben in der Vegetationsperiode 2018/19 Spuren in Österreichs Wäldern hinterlassen und einen starken Schädlingsbefall begünstigt.

Die Daten des Holzeinschlags 2018 ergeben, dass von etwas mehr als 19 Millionen Festmetern Holz fast zehn Millionen Euro auf Schadholz entfallen – wovon allein 4,4 Millionen Festmeter dem Borkenkäfer zuzuschreiben sind. Auch heuer schreitet der Befall schnell voran, so- dass selbst die rasche Aufarbeitung der Schäden kaum zu einer Entspannung der Situation führt. Vor allem der Osten und Nordosten Österreichs sind stark betroffen.

Enorme Schadholzmenge Fachleute prognostizieren für das Jahr 2019 eine Schadholzmenge von rund elf Millionen Festmetern. Durch den hohen Anteil an schadhaftem Holz ist der Holzpreis am Tiefstand, die Erntekosten können durch die Erlöse teilweise nicht mehr abgedeckt werden.

Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) hat zur Unterstützung betroffener Land- und Forstbetriebe schon im Jahr 2018 ein Maßnahmenpaket in der Höhe von 35 Millionen Euro geschnürt. Damit können Mittel aus der Ländlichen Entwicklung für Forstschutz und Wiederbewaldung bereitgestellt werden. Zudem wurde die vorübergehende Lagerung von Schadholz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen erleichtert. Wasserstellen, Lagerplätze, Nasslagerplätze und Aufarbeitungsplätze sowie maschinelle Entrindungen sind förderbar, der Fördersatz für Nasslager im Rahmen von Forstschutzmaßnahmen wurde auf 80 Prozent angehoben.

Neue Sofortmaßnahmen

2019 und 2020 ist nicht mit einer Entspannung der Situation zu rechnen, daher hat das BMNT gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer neue Sofortmaßnahmen erarbeitet:

  • Standardkostensätze für Kulturpflege, ein Euro pro Pflanze. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Unterstützung zur Pflege der aufgeforsteten Pflanzen. Damit wird ein weiterer Anreiz für die Begründung biodiverser und klimafitter Wälder geleistet.
  • Standardkostensätze für weitere waldbauliche Eingriffe, die zu stabilen, klimafitten Beständen führen, wurden entsprechend adaptiert.

Jetzt Antrag stellen

Seit 23. Oktober 2019 können Anträge für die Kulturpflege nach Aufforstungen infolge von Käferschäden eingereicht werden. Für 2018 oder 2019 bewilligte Aufforstungen werden die Antragsformulare direkt an die Förderwerber und Förderwerberinnen zugesandt.

Bei bereits eingereichten, aber noch nicht bewilligten Anträgen erfolgt die Information durch die Förderstellen der jeweiligen Bundesländer. Die Kulturpflege kann dann durch einen Projektänderungsantrag zusätzlich eingereicht werden.

Das BMNT setzt damit gezielte Anreize für die Wiederaufforstung mit klimafitten Baumarten und möchte die vielfältige Funktion der heimischen Wälder langfristig absichern. Nachhaltig bewirtschaftete klimafitte Wälder sind die Basis für nachwachsende Rohstoffe sowie erneuerbare Energieträger. Sie sind ein unverzichtbarer Pfeiler für Österreich.

Infos

www.bmnt.gv.at/forst