Keinen „schwarzen Peter“ mit Notstand und Mindestsicherung

Das „Schwarze Peter“-Spiel ist gerade Gemeinden – fast möchte man sagen grauslich – gut bekannt. Diese ständigen kleinen Sticheleien, wenn Kompetenzen und Aufgaben plötzlich abgewälzt werden, ohne mit dem Partner vorher geredet zu haben. Das artet immer in massive Mehrkosten aus, die natürlich nicht oder nur anfangs (das nennt sich dann „Anschubfinanzierung“ oder „Startförderung“) oder völlig unzureichend (meistens wird dann nach „Schätzungen des Bundes“ abgerechnet) ersetzt werden. Das ist ein Spiel, das der Bund oft und gerne spielt.





Und zum anderen sind die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für die Menschen greifbar, während diejenigen, die sich die klugen Pläne ausgedacht haben, fernab in irgendwelchen Kanzleien oder Büros sitzen. Aber das ist – leider – nun wirklich nichts Neues für alle, die sich in Gemeinden engagieren.



Die Themen Notstand und Mindestsicherung sind das Neue in diesem Fall. Diese Punkte sind einfach zu heikel, um dieses Spiel zu spielen. Man kann sich auch nicht immer einfach aus der Verantwortung nehmen. Wenn der Bund eine Aufgabe nicht mehr will, muss er vorher in Verhandlungen treten.



Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner hat diesem Plan Anfang Jänner auch gleich einen Riegel vorgeschoben, als er die Lastenverschiebung ohne vorherige Gespräche generell ablehnte. Und zudem sei der Plan „inhaltlich sinnlos“, weil „aus der Notstandshilfe sollte man ja herausfinden und eigentlich den Weg zurück in den Arbeitsmarkt finden“. Das heißt für Wallner nicht weg vom AMS, sondern eher hin zum AMS. Ein Standpunkt, der was für sich hat.

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