Mülltonnen
319 Müllproben aus dem gesamten Land Salzburg wurden analysiert.
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Tourismus produziert mehr Mist

Eine Untersuchung von 319 Proben aus Mülltonnen im Bundesland Salzburg zeigt, dass die getrennte Entsorgung und das Recycling in den Gemeinden gut funktionieren. Es zeigt sich aber auch dass im städtischen Bereich deutlich mehr Restmüll anfällt, nämlich 226 Kilogramm pro Einwohner und Jahr, als in Landgemeinden.

Der entscheidende Faktor dabei ist der Fremdenverkehr. In Gemeinden mit ausgeprägtem Tourismus liegt der Wert bei 190 Kilogramm pro Einwohner und Jahr, in den anderen bei lediglich 115 Kilogramm.

„Diese Zahlen zeigen uns, dass Abfallaufkommen und Tourismus eng zusammenhängen. Hier müssen wir es schaffen, die Urlaubsgäste stärker zu sensibilisieren und zu motivieren sowie dafür ein passendes Angebot schaffen“, meint Landesrat Heinrich Schellhorn.

51.000 Tonnen könnten wiederverwertet werden

Mehr als die Hälfe, nämlich 56 Prozent, des jährlich anfallenden Restabfalls könnten wiederverwertet werden. Dies entspricht rund 94 Kilogramm pro Einwohner und Jahr beziehungsweise insgesamt mehr als 50.800 Tonnen jährlich.

Platzfresser falsch entsorgtes Plastik

Kunststoff ist vergleichsweise leicht, braucht aber viel Platz. Meist sind es PET-Getränkeflaschen, die 1,6 Prozent beziehungsweise 1.490 Tonnen im Restmüll der Salzburger landen. Umgerechnet auf das Durchschnittsgewicht sind jährlich etwa 50 Millionen Flaschen, die nicht im gelben Sack oder in der gelben Tonne, sondern in der grauen Tonne entsorgt werden.

„Nicht nur, dass Verpackungsmüll und Plastikflaschen falsch im Restmüll entsorgt werden, nehmen sie dort auch noch Platz weg“, so Schellhorn.

3,3 Millionen Batterien falsch entsorgt

Die Analyse schlüsselt auch auf, ob und in welchem Umfang sich gefährliche Bestandteile wie zum Beispiel Farben, Lacke, Batterien im Restmüll befinden. „Es sind zwar ‚nur‘ 1,3 Prozent am Gesamtrestmüll, doch sind diese Problemstoffe auch gefährlich. Jede falsch entsorgte Batterie kann potenziell beispielsweise Brände auslösen“, warnt Schellhorn.

Eine Abschätzung zeigt, dass 70 Tonnen Batterien im Restabfall etwa 3,3 Millionen Stück pro Jahr entsprechen. Und: Bei den über den Restabfall entsorgten Elektro-Altgeräten handelt es sich zum größten Teil um Kleingeräte, „diese könnten wiederverwertet werden“, betont Schellhorn und weist auf den neu eingeführten Reparatur-Bonus Salzburg hin.