Baukulturgemeinden gesucht
Der LandLuft Baukulturgemeinde-Preis 2021 stellt den Umgang mit Grund und Boden in den Fokus kommunaler Entwicklung. Innovative Gemeinden können ab jetzt einreichen.
© LandLuft

Baukulturgemeinde mit Bodenhaftung gesucht

31. Januar 2020
Bereits zum vierten Mal nach 2009, 2012 und 2016 holt LandLuft, der Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen, zukunftsorientierte Gemeinden Österreichs vor den Vorhang. Der LandLuft Baukultur- gemeinde-Preis 2021 wird an jene Gemeinden und Städte verliehen, die nachhaltig in die Lebensqualität vor Ort investieren – mit besonderer Berücksichtigung der kommunalen Boden- und Raumordnungspolitik.

„Im Zentrum des Baukulturgemeinde-Preises steht weniger das schöne Gebäude. Wichtiger ist, wie und in welchem Kontext es entstanden ist und welchen Beitrag es zur kommunalen Entwicklung leistet. Es geht uns um gelebte Baukultur und die Menschen, die sich für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung einsetzen. Übrigens sind die Gemeinden in Summe der größte Bauherr im Land, sie beeinflussen also maßgeblich die baukulturelle Entwicklung Österreich“, erklärt LandLuft-Obfrau Elisabeth Leitner.

Boden g’scheit nutzen

Der Baukulturgemeinde-Preis 2021 trägt das Motto „Boden g’scheit nutzen“. Gesucht sind Gemeinden sowie Klein- und Mittelstädte, deren Baukultur-Strategie einen innovativen Umgang mit Grund und Boden miteinschließt und vitale Orte für ihre Bürger*innen entstehen lässt.

Neben dem eigentlichen Baukulturgemeinde-Preis lobt LandLuft auch einen Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement aus. „Er winkt zum Beispiel Privatpersonen, Initiativen, Unter- nehmen oder regionalen Zusammenschlüssen, deren boden- und raumordnungspolitisches Engagement besonders vorbildlich ist“, so Maik Novotny, Jury-Vorsitzender zum Sonderpreis.

Warum Grund und Boden in den Mittel punkt der Vereinstätigkeit gerückt ist, erklärt LandLuft-Obfrau-Stellvertreter Roland Wallner: „Raumplanung und Bodenpolitik sind die Grundlage für eine gute Baukultur. Ein schönes Haus oder eine kommunale Einrichtung am falschen Ort ist aus unserer Sicht kein gutes Bau- werk. Wer zum Beispiel an den Stadt- und Ortsrändern Boden für Einkaufszentren versiegelt, produziert Leerstand in den Zentren und mehr motorisierten Individualverkehr. Und als Kollateralschaden dieser Auslagerung wird auch noch der Ort für die Bewohnerinnen und Bewohner unattraktiv, weil die Lebensqualität sinkt. Ein Bewusstsein für die Knappheit der Ressource Boden führt hingegen zu einer Belebung der Zentren.“

Was zeichnet eine Baukulturgemeinde aus?

Die LandLuft Baukulturgemeinde-Preise 2009, 2012 und 2016 haben Städte und Gemeinden prämiert, deren baukulturelles Engagement bereits seit Jahren spürbar ist und das Zusammenleben in unterschiedlichsten Bereichen nachhaltig verbessert hat: Umwelt- und Naturschutz, Verkehr, Generationengerechtigkeit, Abbau von Leerständen, Wirtschaft und Infrastruktur, Ortsbild und Siedlungspolitik, Tourismus, Einbindung der Bevölkerung bei relevanten Aufgabenstellungen bzw. Bauvorhaben u. v. m.

Baukultur-Auszeichnung mit Mehrwert

Was gewinnen Städte und Gemeinden, wenn sie als LandLuft Baukulturgemeinde prämiert werden? Zunächst einmal die Bestätigung für den eingeschlagenen baukulturellen Weg sowie mediale Aufmerksamkeit für das Engagement der Gemeinde. Die Anerkennung von außen stärkt den oft exponierten Baukultur-Pionieren innerhalb der Orte und Städte den Rücken. Dazu kommt die Eingemeindung in ein aktives Netzwerk baukultureller Vorzeigekommunen. Ganz zu schweigen von den Besucherinnen und Besuchern aus anderen Orten, die von erfolgreichen Projekten lernen wollen.

Damit der Erfolg der ausgezeichneten Gemeinden für alle nachvollziehbar wird, dokumentiert LandLuft den baukulturellen Status quo, zeichnet den Weg dahin nach und bringt die verantwortlichen Personen ins Gespräch. Dies geschieht zum einen durch Buchpublikationen, in denen ausführlich auf die Gewinner- gemeinden und deren Entwicklung eingegangen wird, zum anderen durch die Neuauflage der LandLuft-Wanderausstellung, die durch den gesamten deutschen Sprachraum touren wird, um andere Gemeinden mit der Begeisterung für baukulturelles Engagement anzustecken.

Einreichungen bis 23 März 2020

Die Expertenjury zum LandLuft-Baukulturgemeinde-Preis 2021 nimmt die baukulturelle Entwicklung von Städten und Gemeinden unter die Lupe.

„Die einreichenden Kommunen sollten einen hohen Qualitätsanspruch bei der Planung und Gestaltung unterschiedlichster Handlungsfelder mitbringen – etwa in Fragen zur aktiven Bodenpolitik, zur Stadt- und Ortskernstärkung sowie im Umgang mit Leer- stand. Die Entscheidung fällt in einem mehr- stufigen Juryverfahren“, erläutert Jury-Vorsitzende Sibylla Zech. „In der ersten Juryphase können Gemeinden schnell und unkompliziert durch die Beantwortung weniger Fragen eines Einreichbogens ihre Chancen ermitteln“, so Zech.

www.baukulturgemeinde-preis.at