Das Rathaus in Bad Vöslau
Das Rathaus in Bad Vöslau. Täglich wird eine „Rathaus-Post“ verschickt.
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Bad Vöslau - Gemeinde-Post gegen Gerüchteküche

Mit Transparenz und zuverlässigen Informationen steuert die niederösterreiche Gemeinde Bad Vöslau in der Corona-Krise Falschnachrichten entgegen. Täglich werden alle Bürger mit der „Rathaus-Post“ informiert, die Gruppe „Bad Vöslau hilft“ organisiert Einkaufshilfen.

„Vorsicht - Warnung - aber keine Panik!“ Mit diesen Worten leitete der Vöslauer Bürgermeister Christoph Prinz auf der Homepage der Stadtgemeinde die Audio-Nachricht an seine Mitbürgerinnen und Mitbürger ein. Seit 17. März informiert er über die Homepage Bad Vöslau über die Corona-Hotline-Nummern, ruft zu Social Distancing auf und appelliert: Bitte bleiben Sie zu Hause!

Christoph Prinz
„Vorsicht - Warnung - aber keine Panik!“, erklärte Bürgermeister Christoph Prinz zu Beginn der Corona-Krise. Foto: www.badvoeslau.at

Seither sendet Bad Vöslau täglich eine „Rathaus-Post“ aus. Sie wird über soziale Medien und die Gemeinde-Website verteilt. Darin sind zuverlässige Informationen über die Situation in Bad Vöslau geboten, etwa welche Firmen Lieferdienste anbieten, was hinter der Absage des Wochenmarktes steht und warum der Postpartner geschlossen bleibt. „Wir wissen, dass Gerüchte rennen werden, wenn wir keine verlässlichen Informationen rausgeben. Daher kommunizieren wir alles rund um das Thema Corona gleich offen und zuverlässig“, sagt der Leiter der Allgemeinen Verwaltung der Stadtgemeinde, Andreas Klingelmayer. „Dieser Service wird überaus positiv aufgenommen und dankbar kommentiert“, freut sich Klingelmayer.

Transparenz bremst Panik

„Die Leute sind verunsichert, also geben wir ganz klare Infos raus und sprechen auch offen an, dass wir einen Corona-Fall in der Gemeinde haben“, so Klingelmayer.

Bei der positiv auf den Coronavirus getesteten Person handelt es sich um einen Gemeinderat von Bad Vöslau. „Der Mandatar hat von sich aus ersucht, dass man offen darüber informiert. Wir haben auch ganz klar kommuniziert, dass sechs weitere Mandatare in Quarantäne, aber nicht krank sind“, berichtet Klingelmayer.

Große Hilfsbereitschaft in Bad Vöslau

Das Rathaus koordiniert und vernetzt auch die helfenden Hände der Gemeinde mit Hilfebedürftigen, und richtete dafür auch die Facebook-Gruppe „Bad Vöslau hilft“ ein. Bereits 90 Freiwillige haben sich innerhalb weniger Tage gefunden, die gerne für ältere Mitmenschen Einkäufe erledigen, Medikamente aus der Apotheke holen oder mit dem Hund Gassi gehen. Die Krisenzeit zeigt auch in Bad Vöslau: Die Solidarität ist groß.