Bürgermeister Robert Weber
Bürgermeister Robert Weber: „Das Konzept, welches durch eine Ausgleichszulage die Differenz bis zum Gesamtbruttolohn für Vollzeitarbeit von 2.150 Euro ausgleicht, bringt knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Gemeinde eine finanzielle Entlastung.“
© MG Guntramsdorf/Alexander Handschuh

Guntramsdorf: Mindestlohn für Gemeindemitarbeiter kommt

4. Mai 2023
Die niederösterreichische Gemeinde Guntramsdorf erweitert ihren „Sozialkompass“. Ab 1. Juni 2023 wird es für alle Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeiter einen garantierten Bruttomindestlohn für Vollzeitarbeit von 2.150 Euro geben.

Mit dem Modell des Mindestlohns von rund 1.650 Euro netto soll der soziale Zusammenhalt gestärkt und Solidarität gelebt werden, erläutert Bürgermeister Robert Weber (SPÖ). Zu viele Menschen hätten kein ausreichendes Auskommen, um die Lebenserhaltungskosten bezahlen zu können.

Zusätzlich würden stark stark gestiegene Energie und Lebenshaltungskosten Vielen zu schaffen machen. „Weil wir das ändern wollen, haben wir jetzt mit der Idee des Mindestlohns und deren Umsetzung einen eigenen Weg eingeschlagen: Es muss selbstverständlich sein, dass ein Einkommen aus Vollzeitarbeit genügt, um gut davon leben zu können!“, so Bürgermeister Weber weiter.

Für alle Beschäftigten müsse es die Möglichkeit geben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. „Arm trotz Arbeit ist ein Zustand, den wir nicht hinnehmen können und wollen“, stellt Weber klar.

Gerechte Löhne und dynamische Wirtschaft sind kein Widerspruch

Deshalb brauche es im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde den Mindestlohn von 1.650 Euro netto. Gerechte Löhne und eine dynamische Wirtschaft seien kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung.

„Das Konzept, welches durch eine Ausgleichszulage die Differenz bis zum Gesamtbruttolohn für Vollzeitarbeit von 2.150 Euro ausgleicht, bringt knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Gemeinde eine finanzielle Entlastung. Wenn die Regierung versagt, müssen wir als Arbeitgeber handeln!“, stellt Weber klar.

Möglich seien Maßnahmen wie der Sozialkompass und Mindestlohn auch durch die gute finanzielle Situation der Gemeinde. Denn neben effizienten Maßnahmen zur Kostensenkung hat sich in diesen angespannten Zeiten hat sich Guntramsdorf einmal mehr als stabiler Wirtschaftsstandort erwiesen. Die positiven Auswirkungen seien Mehreinnahmen im Rahmen der Kommunalsteuer.