Die Finanzierung von Smart-Cities-Maßnahmen durch überwiegend klassische Kommunalfinanzierungen bzw. aus kommunalen öffentlichen Haushalten allein ist nicht möglich.
© dierenderei.at / Studio Mannerhatten

Smart City

„Grüne“ Transformation der Städte finanzieren

30. November 2022
ANZEIGE
Die umfassende Transformation & Dekarbonisierung unserer Städte ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit und bedarf, neben Förderungen, auch privater Finanzmittel. Ohne diese wird die Transformation nicht gelingen.

Eine smarte Stadt verschreibt sich im Sinne der Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds dem Konzept der Nachhaltigkeit und bekämpft damit aktiv negative Folgen des Klimawandels, betreibt die Energie- und Mobilitätswende und ist bereit, innovative (Bürger:innen-)-Beteiligungs- bzw. Geschäftsmodelle anzuwenden. Nur so ist das Ziel, 2040 klimaneutral zu sein, erreichbar. 

Es braucht dafür nicht nur synergetische, integrierte, digitale und ­kreislauffähige Lösungen, um Gebäude, Ver- und Entsorgungsinfra­struktur bzw. Städte als Ganzes zukunftsfit zu machen. Forschung, Innovation und Technologieentwicklung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Es braucht dafür auch sehr viel Geld.

Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise inklusive einer massiven Teuerungswelle betrifft auch die Finanzwirtschaft. Die Phase der Niedrigst-Zins-Politik dürfte zu Ende gehen. Die Notenbanken erhöhen sukzessive die Leitsätze. Dadurch wird es in Zukunft auch für Kommunen schwieriger und/oder teurer, Geld für Investitionen zu beschaffen.

Auf der anderen Seite stellt die EU die Weichen für eine „grüne Finanzwirtschaft“. Mit der EU-Taxonomie-Verordnung haben sich die Mitgliedsstaaten auf einen neuen Rahmen für Finanzgeschäfte in Europa geeinigt. Zukünftig müssen Finanzierungen, um taxonomiekonform zu sein, klaren Kriterien entsprechen (6 Umweltziele). Dies wird auch auf die Kommunen und kommende Projekte Einfluss haben.

Aus diesem Grund benötigen Städte, vor allem Kleinstädte, mehr Wissen und Know-how. Ziel muss es sein, in Zukunft ausreichend und vor allem „grünes Geld“ für die notwendigen Investitionen für die Städte zu lukrieren – zu möglichst guten Konditionen. Dafür gibt es neben „klassischen“ Instrumenten auch alternativere Ansätze. Das Finanzierungshandbuch des Klima- und Energiefonds zeigt hier Möglichkeiten auf. 

Smart Finance for Smart Cities – das Finanzierungshandbuch

Die Umsetzung von Smart Cities erfordert große Finanzierungsvolumina. Zur erfolgreichen Finanzierung von Smart Cities ist ein Mix unterschiedlicher Finanzierungsinstrumente und -modelle notwendig, wobei sowohl öffentliche als auch private Akteure eingebunden werden müssen. 

Die Finanzierung von Smart-Cities-Maßnahmen durch überwiegend klassische Kommunalfinanzierungen bzw. aus kommunalen öffentlichen Haushalten allein ist jedenfalls nicht möglich. Aus diesem Grund hat der Klimafonds ein „Finanzierungshandbuch“ erarbeitet, in dem insbesondere folgende Punkte behandelt werden:

  • „Klassische“ & „alternative“ Finanzierungsinstrumente für ihre mittel- und langfristige Finanzplanung werden dargestellt. 
  • Es werden Optionen aufgezeigt, wie diese Finanzierungsmodelle mit innovativen Geschäfts- und Fördermodellen verknüpft werden können.
  • Erfahrungen aus internationalen Best-Practice-Beispielen sowie die Möglichkeiten bzw. die diesbezüglichen Notwendigkeiten bei Anpassung an die spezifische Situation in Österreich werden präsentiert.
  • Die Möglichkeiten zur Nutzung von europäischen Finanzierungsinstrumenten (z. B. ELENA, JESSICA) sowie von Synergieeffekten werden mit anderen Maßnahmen dargestellt.

Das Finanzierungshandbuch ist unter smartcities.at/wp-content/uploads/sites/3/Finanzierungshandbuch2.pdf abrufbar.

Mission: Klimaneutrale Stadt

Städte sind nicht nur die wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Motoren unserer Welt, sondern verursachen auch rund drei Viertel der globalen CO₂-Emissionen und benötigen 78 Prozent des Energiekonsums. In urbanen Räumen wohnen – oder werden 2050 wohnen – rund 70 Prozent der europäischen Bevölkerung – Tendenz steigend. Im Kampf gegen den Klimawandel spielen Städte und Gemeinden daher eine zentrale Rolle.

Viele österreichische Städte haben in den letzten Jahren eine „Smart City-Strategie“ samt den entsprechenden Zielkatalogen erarbeitet. Dies wurde durch die aktive Teilnahme und die Auseinandersetzung mit den nationalen FTI- und Demonstrations­programmen „Stadt der Zukunft“ (BMK), „Mobilität der Zukunft“ (BMK) und „Smart Cities Demo“ (Klima- und Energiefonds) ermöglicht. Hier haben österreichische Städte und Gemeinden essenzielle Vorarbeiten in Richtung Klimaneutralität geleistet. 

Prozessschritte

Die gemeinsam von BMK und Klima- und Energie­fonds gestartete „Mission klimaneutrale Stadt“ geht nun einen logischen Schritt weiter. Städte sollen ermächtigt werden, ihren Weg in Richtung Klimaneutralität proaktiv zu gestalten. Dazu sollen bedarfsgerechte Maßnahmen entwickelt und möglichst zeitnah umgesetzt werden.

Unterstützt werden die Städte dabei durch Förderungen, Wissensaustausch zwischen den Städten und sogenannten „Innovationsräumen“, die zeigen, wie die Transformation systemisch gelingen kann. Auch das Thema der Finanzierung von Projekten wird relevanten Raum einnehmen. Denn eines ist klar: Die Transformation ohne private Gelder, rein durch Förderungen, wird nicht gelingen. Darum ist es äußerst relevant, die Finanzwirtschaft, aber auch die breite Bevölkerung für die Transformation unserer Städte zu gewinnen.

Mehr Infos 

www.smartcities.at 
www.klimafonds.gv.at