Frau bringt altem Mann während Corona Einkäufe
Die prämierten kommunalen Modelle symbolisieren einerseits den Aufbruch aus dieser Krise und bringen andererseits die große Dankbarkeit für die Personen und Initiativen zum Ausdruck, die sich während dieser herausfordernden Zeit für ihre Mitmenschen engagiert haben.
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Gemeinden für ihren Umgang mit der Krise gewürdigt

31. Mai 2021
Beim diesjährigen Wettbewerb ZUKUNFTsGEMEINDE STEIERMARK des Steirischen Volksbildungswerks lag der Schwerpunkt auf dem aktuellen Umgang mit der Krise. Prämiert wurden vor allem Gemeinden, die besondere Zeichen des Dankes gesetzt haben.

„Diese Zeichen können Ausdruck in der Baukultur oder in der Kunst im Allgemeinen finden, sie können Teil eines neu entdeckten Miteinanders in den steirischen Gemeinden sein. Wir möchten Initiativen und Persönlichkeiten ein Podium geben, die sich mit historischen, aber vor allem auch zeitgemäßen Ausdrucksweisen des Erinnerns nachhaltig auseinandersetzen“, schreiben Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und Landesrat Christoph Drexler in einer gemeinsamen Aussendung.

Prämiert wurden jeweils drei Sieger in den Kategorien Gemeinden, Märkte und Städte.

Wege aus der Krise / Zeichen der Dankbarkeit in Gemeinden

1. Platz: Hengstberg (Bezirk Leibnitz)

Gemeinsam mit der Landjugend Hengsberg hat die Gemeinde ein Einkaufsservice ins Leben gerufen, um Zuversicht und Optimismus zu verbreiten. Durch das Service wurden regionale Händler und Direktvermarkter unterstützt und das Bewusstsein für frische Lebensmittel gestärkt.

Als Aufmerksamkeit zum Erntedank haben die Mädchen und Burschen zudem Brotbackmischungen an die Bewohner verteilt und somit auf die Landwirte in der Region aufmerksam gemacht. Unter der Leitung von Tatjana Schwinzerl und Fabian Köhrer hat die Landjugend der Gemeinde auch bei der Verteilung von Mund-Nasenschutz-Masken und Infomaterial geholfen.

Außerdem riefen die Jugendlichen in den sozialen Medien zu einer Challenge auf, um den Bürgerinnen und Bürgern dabei zu helfen, die Zeit im Lockdown kreativ zu nutzen. Unter dem Motto „Wir san daham und da Bam a“ wurden die Hengsberger ermutigt, zuhause einen kleinen Maibaum aufzustellen – denn das traditionelle Maibaumaufstellen fiel aufgrund der Krise aus. Die Idee wurde gemeinsam mit dem Seniorenbund entwickelt.

Auf der Social-Media-Seite wurden Fotos der Bäume in Form einer Kollage veröffentlicht. Außerdem wurde im Zuge des „Tat.Ort.Jugend“-Projektes ein Klangspiel im Hengistpark gebaut. Besucher des Rundwanderweges konnten somit ihre Spaziergänge mit einer Klangvielfalt unter dem Motto „Los as tscheppan“ noch bewusster erleben.

2. Platz: Mitterberg-Sankt Martin (Bezirk Liezen)

Mit dem „LebensNetz“ konnte die Gemeinde Mitterberg-St. Martin die Silbermedaille beim Wettbewerb abräumen. Die Initiative organisiert wechselseitige Unterstützung zwischen BürgerInnen, die Hilfe benötigen, und BewohnerInnen, die sie anbieten.

Die Bedeutung dieses Netzwerkes hat sich besonderes während der aktuellen Krise gezeigt, da eben dann der Zusammenhalt in der Gemeinde wichtiger denn je ist. Ziel des Projektes ist es, Pflegehilfsmittel und einfache Betreuungsleistungen weitgehend unabhängig von externen Organisationen anbieten zu können. Denn in ländlichen Regionen ist die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen oft eine große Herausforderung. Grund dafür ist die teilweise fehlende Infrastruktur. Dem wirkt die Gemeinde mit dem Projekt aktiv entgegen.

Das „LebensNetz“ bietet unmittelbare Lösungen ohne bürokratische Hürden und Verzögerungen an. Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde können sich an dem Projekt beteiligen und erhalten umgekehrt rasche Unterstützung in Notfällen.

Während der Coronakrise konnte dank der Initiative zahlreichen Menschen geholfen werden. Außerdem setzt das „LebensNetz“ darauf, die BürgerInnen informieren – um gut gerüstet zu sein, wenn ein Not- oder Ernstfall eintritt. Die Nachhaltigkeit der Initiative zeigt sich auch am Beispiel des „Lebensnetzes Aigen/Irdning“ nach dessen Vorbild die Gemeinde ihr „LebensNetz“-Projekt umgesetzt hat.

3. Platz: Sankt Georgen am Kreischberg (Bezirk Murau)

Den dritten Platz in der Gemeindekategorie erhielt die Gemeinde St. Georgen am Kreischberg, die sich darum bemüht, Zeichen der Dankbarkeit aufrecht zu erhalten. Daher werden Bildstöcke, Wegkreuze, Denkmäler und traditionsreiche Gebäude erhalten, saniert und besser sichtbar gemacht.

So wurde 2020 das „Oberweghaus“ abgetragen und einstöckig in St. Lorenzen wieder errichtet. Auch das Dach des „Karners“, der als Aufbahrungshalle dient, wurde neu eingedeckt. Ebenso wurde das Dach und der Dachstuhl der Pestkapelle „Luferer Kreuz“ erneuert.

Neben der Gemeinde engagieren sich auch Privatpersonen für die Erhaltung traditioneller Gebäude. So hat der Obmann des Kameradschaftsbundes St. Ruprecht-Falkendorf gemeinsam mit seiner Frau das Kriegerdenkmal saniert. Die Landjugend St. Ruprecht-Falkendorf wiederum hat sich um die Eindeckung der „Erder-Kapelle“ gekümmert. Und der „Troadkasten“ neben der Lorenzer Kirche wurde von der Gemeinde gepachtet und saniert.

Als weitere Initiative unter dem Motto „Wege aus der Krise“ gibt es in St. Georgen verschiedene „Bitttage“ zu fixen Zeiten. Hoffnung und Optimismus unter den BewohnerInnen verbreiten auch die Wetterbettage, wöchentliche Maiandachten und Kindergottesdienste. In Zeiten der Krise hat sich auch gezeigt, welchen wertvollen Beitrag die 36 Vereine und Organisationen leisten. Viele Vereinsmitglieder und Bewohner haben Hilfsdienste, Botengänge und Essenslieferung während der Lockdowns angeboten.

Wege aus der Krise / Zeichen der Dankbarkeit in Märkten

1. Platz: Leutschach an der Weinstraße (Bezirk Leibnitz)

Die Grenzlandgemeinde Leutschach hat sich mit zahlreichen Initiativen darum bemüht, gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern und der Wirtschaft Wege aus der Krise zu finden. So wurde die Mittelschule inklusive Musikheim neu gebaut und im September 2020 eröffnet.

Zudem wurde ein Baukulturleitfaden für den Naturparkraum aufgelegt. Mit diesem Leitfaden kann man sich vorab über alle Anforderungen in Bezug auf regionales und landschaftsgerechtes Bauen informieren.

Durch die eingeschränkte Reisefreiheit während der Pandemie hat sich auch eine verstärkte Nachfrage nach Urlaub in der Heimat geben. Daher hat die Marktgemeinde ein umfangreiches Tourismusangebote initiiert. Darunter ein Tourismusbüro, das „WeinMobil“-Taxisystem, einen E-Bike-Verleih, ein Online-Buchungssystem, Wanderwege, die Ausweitung auf den Ganzjahrestourismus und außergewöhnliche Kreationen aus heimischen Produkten. Diese Initiativen tragen zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region bei. Ein wesentliches Instrument dafür ist auch der Flächenwidmungsplan samt ÖEK, der kurz vor Fertigstellung ist.

Die Gemeinde legt auch Wert auf eine gute Infrastruktur – Straßen, Wasserversorgung, Kanal, der Breitbandausbau, ein neues Rüsthaus und Polizeiinspektion und mehr – all das trägt zum Zusammenhalt und dem Optimismus unter den Bewohnerinnen und Bewohnern bei. Ebenso wie die Kulturangebote im „Kniely Haus“, das während der Krise eine Covid-19-Beratungsstelle war und als regionale Eltern-Kind-Beratungsstelle dient. Leutschach fördert außerdem die Restaurierung von Kapellen, Bildstöcken und Marterln. Ebenso wie Solar- und Heizungsanlagen mit erneuerbarer Energie. Geplant ist zudem die Erneuerung des Ortsbildes mit einer Erweiterung des Freizeit- und Einkaufsangebotes.

2. Platz: Kammern im Liesingtal (Bezirk Leoben)

Die Marktgemeinde Kammern im Liesingtal wurde für ihr Engagement mit der Silber-Medaille ausgezeichnet. Einerseits hat die Kommune die Bürgerinnen und Bürger umgehend nach Beginn der Pandemie mit Einwegmasken versorgt, andererseits wurde die WhatsApp-Gruppe „Kammern hilft“ gegründet. Dank dieser Gruppe konnten Einkäufe und Medikamenten-Lieferungen organisiert werden.

Da zahlreiche Veranstaltungen aufgrund der Krise abgesagt werden mussten, war es nötig, andere Wege zu finden, um Optimismus und Freude zu verbreiten. Eine der Veranstaltungen, die der Krise zum Opfer fiel, war die Sonderausstellung mit einem Vortrag von Alois Gamsjäger, die eine Zeitreise durch den Ort mit über 500 Fotos zum Inhalt hatte. Daher gründete er eine Social-Media-Gruppe, in der Interessierte diskutieren können.

Die Gruppe „Erinnerung – Bilder aus der Gemeinde Kammern“ sorgte für Aufsehen, hat Fröhlichkeit verbreitet und zählte bald über 500 Mitglieder. Sie hält in den derzeit so herausfordernden Zeiten lustige, nachdenkliche, faszinierende und interessante Momente bereit. Zudem unterhält sie nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner aus Kammern, sondern hat Interessierte über die Gemeindegrenzen hinweg angelockt.

Teilweise kommen die Mitglieder sogar aus anderen Staaten, wie etwa Neuseeland. Zwischen den Mitgliedern haben sich auch nette und aufbauende Unterhaltungen ergeben. Die Gruppe hat für viele Bewohner den Anstoß dazu gegeben, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen und Erinnerungsstücke zu teilen. Die Bilder, die OSR Gamsjäger auf diesem Weg erhalten hat, wurden und werden in die Ausstellung eingebaut.

Der dritte Platz in der Kategorie Märkte wurde zweimal vergeben:

3. Platz: Deutschfeistritz (Bezirk Graz-Umgebung)

Mit dem Kulturverein „Sensenwerk Deutschfeistritz“ konnte die Marktgemeinde den dritten Platz im Wettbewerb abräumen. Während der Lockdowns hat der Verein versucht, neue Wege zu finden, um das Sensenwerk für BesucherInnen attraktiv zu halten, den Bildungsauftrag weiter zu erfüllen und notwendige Sanierungen durchzuführen.

Nach dem ersten Lockdown wurden ab Juni 2020 zusätzlich zu den normalen Öffnungszeiten Abendführungen unter dem Titel „Feuerabend“ sowie exklusive Nachtführungen angeboten. Kinder durften sich bei den Führungen auch als Sensenschmiede versuchen.

Nach der erneuten Schließung des Sensenwerks im November wurden zudem bereits vereinbarte Führungen für zwei Schulklassen durch digitale Führungen ersetzt. Darüber hinaus wurden Reparaturen an der Fluter-Anlage und einem Wasserrad durchgeführt. Ebenso wurde ein alter Federhammer von einer aufgelassenen Schmiede aus Graz-Gösting gekauft. Die Sanierungen und der Neuankauf garantieren weiterhin die Funktionsfähigkeit des Schaubetriebs und die Einzigartigkeit des Sensenwerks als lebendes Museum.

Ein ehrenamtliches Team des Vereines ist außerdem dabei, eine neue Sonderausstellung unter dem Titel „Volksmedizin“ zu planen. Darüber hinaus soll das bestehende Wissen zur Sensenproduktion erweitert und dokumentiert werden.

3. Platz: Sankt Peter-Freienstein (Bezirk Leoben)

Ex aequo mit Deutschfeistritz auf dem dritten Platz gelandet ist die Marktgemeinde St. Peter/Freienstein mit der Initiative von Gottfried Hubmann. Er ist Musikschullehrer und hat sich für die musikalische Unterhaltung in sozialen Einrichtungen eingesetzt. Zudem engagiert sich der Verein „Freiensteiner Volkskultur“ rund um Hubmann für die regionale und überregionale Kultur.

Der Verein lädt regelmäßig zu Seminaren, Volksmusikabenden, Konzerten, Trachtenveranstaltungen und Kindertheater-Vorstellungen. Somit hat Gottfried Hubmann das Kulturleben der Gemeinde aufgewertet und geholfen, Optimismus und Freude zu verbreiten. Außerdem werden sämtliche Einnahmen des Vereins für soziale Projekte verwendet – etwa für den Ankauf der Steiermark-Herz-Bank, von Geräten für die Ergotherapie, Logopädie und Demenzpflege oder für Geschicklichkeitsspiele für das Seniorenheim.

Mit den Einnahmen des Vereins wurde auch die Außenbeleuchtung der Pfarre finanziert sowie ein Teil der Kirchenorgel und Außenfassade der Wallfahrtskirche. Insgesamt konnten so 19.000 Euro in den Ort rückgeführt werden. Zudem hat Gottfried Hubmann eine DVD mit zwei Stunden Spielzeit gestaltet, die er mit persönlichem Einsatz und den Gewinnen aus verkauften Noten- und Spielheften umgesetzt hat. Die DVD wurde kostenlos an die Bewohner von sozialen Einrichtungen verteilt. Somit konnte Gottfried Hubmann zahlreichen Menschen in Zeiten der Krise ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihnen Freude bereiten.

Wege aus der Krise / Zeichen der Dankbarkeit in Städten

1. Platz: Bad Radkersburg (Bezirk Südoststeiermark)

Glückliche Gewinnerin des ersten Platzes in der Stadtgemeinde-Kategorie ist Bad Radkersburg mit Frau Anna Mir. Sie leitet das „Zeit-Hilfs-Netz“ in Bad Radkersburg, das Nachbarschaftshilfe, Alltagsdienste und Überbrückungshilfe anbietet sowie als Kommunikationszentrum dient. Zudem stellt das Projekt ein Depot für Spenden, Kleidung und Möbel zur Verfügung und bringt sich damit stark in die Gemeinde ein.

In Zeiten einer Pandemie ist das Engagement der Initiative ein wesentlicher Faktor, um den GemeindebewohnerInnen zu helfen und die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Im „Zeit-Hilfs-Netz“ finden ältere Bürgerinnen und Bürger Unterstützung im Alltag, Migrationsfamilien sprachliche und schulische Hilfe und sozial Schwächere eine Anlaufstation für Möbel, Kleidung und Verpflegung.

Am Wochenende bietet das Netzwerk warme Speisen für sozial Schwächere an – dabei werden die Mahlzeiten von Anna Mir persönlich zubereitet. In den Sommermonaten werden auch gesellige Grillabende organisiert.

Zudem hat Anna Mir sich bereits 2015 bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise stark eingebracht und nun bei den Covid-Testungen intensiv mitgeholfen. Damit unterstützt das „Zeit-Hilfs-Netz“ und Anna Mir nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Gemeindeverwaltung in vorbildhafter Weise.

Sie stärkt aber auch das soziale Netzwerk und mit ihrer Initiative die Lebensqualität der Bad Radkersburger. Sie kauft für ältere oder inaktive Mitbürgerinnen und Bürger ein, erledigt Formalitäten und Bankgeschäfte. Als pensionierte Diplomkrankenschwester steht sie den Bewohnern aber auch immer mit medizinischem Rat und fürsorglicher Tat zur Seite. Sie nimmt sich Zeit für Gespräche und unterstützt mit ihrem „Zeit-Hilfs-Netz“ die Gemeinde und deren Bewohnerinnen und Bewohnern zu jeder Zeit.

2. Platz: Hartberg (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld)

Mit dem Projekt „Stadt.Land.Garten: Hartberg 2020 – 2025“ hat die Stadtgemeinde Hartberg den zweiten Platz abgeräumt. Bei der Initiative handelt es sich um ein Grünraumprojekt, mit dem Hartberg ein Zeichen für Bewohner, Gewerbebetriebe und Klima setzen möchten.

Im Rahmen des Projektes, das 2020 gestartet und für fünf Jahre angelegt ist, werden Grünräume sowie Garten- und Parkanlagen mit klimafreundlichen Initiativen und künstlerischen Aktivitäten aufgewertet.

Ziel ist es, Hartberg noch attraktiver und klimafreundlicher zu machen. Mit dem Projekt wird die Lebensqualität und das Gesamtbild der Stadt verbessert, aber auch die Innenstadt weiter belebt und Hartberg als Ausflugsziel interessanter gemacht.

Bereits 2020 wurden zahlreiche Vorhaben des Projektes umgesetzt. So waren die neuen Erlebnisbereiche in der Innenstadt, die mit Platanen und lebenden Sonnenschirmen ausgestattet sind, eine besondere Attraktion für Einheimische und Besucherinnen und Besucher.

Auch der Stadtbrunnen wurde neugestaltet und schwimmende Bildgalerien am Stadtteich angelegt. All diese Maßnahmen tragen zur Verbesserung der Attraktivität der Stadt bei, helfen aber auch der Wirtschaft, die Krise gut zu überstehen und Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Das Projekt sorgt auch immer wieder für positive Nachrichten und neue Highlights, die in schwierigen Zeiten besonders wichtig sind. BesucherInnen und Einheimische können die Landschaftsräume, Garten- und Parkanlagen sowie Sehenswürdigkeiten rund um die Uhr besichtigen, unkompliziert und ohne lange Warteschlangen. Zudem wird durch das Projekt der Erholungs-, Lebens- und Wirtschaftsraum Hartberg nachhaltig gestärkt.

3. Platz: Trofaiach (Bezirk Leoben)

Die Bronzemedaille in der Stadtgemeinde-Kategorie geht an Trofaiach mit dem Projekt „Zusammenleben in Vielfalt“.

Die Initiative wurde bereits 2012 in einer Partnerschaft mit dem Land gegründet und führte zum ehrenamtlich organisierten „Zeit-Hilfs-Netz“. Mit diesem soll das Zusammenleben in der Stadtgemeine optimal organisiert und auf die Bedürfnisse aller Bewohnerinnen und Bewohner gleichermaßen eingegangen werden. Benachteiligungen sollen beseitigt, gereichte Teilhabemöglichkeiten geschaffen und Lösungskompetenzen für Krisenzeiten vermitteln werden.

Dank des Projektes war die Stadt bereits beim Beginn der Coronakrise perfekt ausgestattet, um Menschen in Not mit notwendigen Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Im Rathaus steht mit Susanne Sacher auch eine eigene Mitarbeiterin für das Projekt zur Verfügung, die das „Zeit-Hilfs-Netz“ und die daraus entstandene ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe koordiniert.

Die Initiative organisiert zum Beispiel Besuche zuhause oder im Seniorenheim, Spaziergänge, Botengänge und Unterstützung beim Einkaufen. So konnte das „Zeit-Hilfs-Netz“ während der Lockdowns den Bewohnern rasch und unkompliziert helfen und ein Einkaufsservice zur Verfügung stellen. Zudem wird durch das Projekt die nachbarschaftliche Solidarität gestärkt, pflegende Angehörige entlastet und der Einsamkeit bei älteren Menschen entgegengewirkt.

Die Initiative führt auch dazu, dass neue Kontakte geknüpft und die Kommunikation gestärkt werden. Jugendlichen wird eine Sozialkompetenz vermittelt und vorgelebt, wie ein achtsamer Umgang miteinander entwickelt und gepflegt werden kann. In Zusammenarbeit mit Susanne Sacher unterstützen außerdem Beraterinnen von „akzente“ Frauen während der Corona-Krise dabei, ihre beruflichen Chancen zu verbessern.