Roma mit einer Hand vor einem Auge
Klischeebild oder Realität? Gemeinsame Aktivitäten oder unterstützende Projekte sollen helfen, sich ein Bild jenseits der gängigen Zuschreibungen über Roma zu machen und damit Ausgrenzung nachhaltig zu bekämpfen.
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Gemeinden agieren gegen Ausgrenzung von Roma

19. Juni 2019
Besondere Aufmerksamkeit erregte im Rahmen der österreichischen Ratspräsidentschaft eine EU-Konferenz zu Antiziganismus. Bei der Konferenz, die federführend von österreichischen Roma-Vertretern gestaltet wurde, stand der Austausch mit Vertretern aus anderen europäischen Staaten im Mittelpunkt. Organisator war die Nationale Kontaktstelle für die Integration von Roma, die im Bundeskanzleramt angesiedelt ist. Für die lokale Ebene hat dieser Bericht besondere Relevanz, da sie Gegenstrategien zu oft nicht bewusster Ausgrenzung aufzeigt.

Grundlegend geht es darum, nicht nur immer die Bringschuld bei der Minderheit zu sehen, sondern sich auch dessen bewusst zu werden, dass viele strukturelle Ausgrenzungen und Vorurteile von Seiten der Mehrheit ein gutes Zusammenleben erschweren. So wurde bei der Konferenz deutlich, dass Medien vorrangig berichten, wenn die gängigen Vorurteile erfüllt werden.

Ähnlich wird dies auch auf kommunaler Ebene vorgeschlagen. So sollen gemeinsame Aktivitäten oder unterstützende Projekte helfen, sich ein Bild jenseits der gängigen Zuschreibungen über Roma zu machen und damit Ausgrenzung nachhaltig zu bekämpfen. Auch gezielte Trainings über die Geschichte der Roma und ihre Kultur können helfen, Vorurteile abzubauen. Dies wird in erster Linie für Lehrer, Direktoren, Richter, Bedienstete, Politiker, Gefängnisse und Polizisten vorgeschlagen.

Kunst und Kultur können Menschen auf ganz anderen Ebenen erreichen. Daher schlagen die teilnehmenden Expertinnen und Experten vor, über Festivals, Ausstellungen, Theaterstücke oder Konzerte die Kultur der Roma näher zu bringen. Zu einer ganz wichtigen Maßnahme zählt auch die Einbindung in das politische Leben. Durch die Einbindung von Roma in die Politik würde der politische Diskurs gefördert, argumentierten die teilnehmenden Expertinnen und Experten.

Quelle: kommunalnet