Matrei in Osttirol
Mit 2,2 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds soll verhindert werden, dass es für die Bevölkerung Einbußen bei der Lebensqualität gibt, außerdem sollen dringende Vorhaben umgesetzt werden.
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Tirol

Geldspritze für Matrei

16. Januar 2023
e finanzielle Situation der Gemeinde Matrei in Osttirol stellt sich nach wie vor als herausfordernd dar – das zeigen die unabhängigen Prüfungen eines externen Wirtschaftsprüfungsunternehmens sowie der Gemeindeaufsichtsbehörde. Seitens des Landes Tirol, der Bezirkshauptmannschaft Lienz und der Gemeinde fanden nun Gespräche statt, um mögliche Lösungen zur dringend notwendigen Sanierung der Gemeindefinanzen zu erörtern.

Allen voran gelte es seitens der Gemeinde, gezielte Einsparungsmaßnahmen zu treffen, hieß es. Um wichtige Vorhaben trotzdem umsetzen zu können und die Lebensqualität für die Bürgerinnenund Bürger  der Gemeinde weiterhin auf höchstmöglichem Niveau zu halten, wurden seitens des Gemeindereferenten Landeshauptmann Anton Mattle 2,2 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds als Unterstützung für das Jahr 2023 zugesagt.

„Nun ist es wichtig, dass sich Matrei in den nächsten Jahren durch sorgfältige Finanzplanungen und gezielte Einsparungsmaßnahmen erholt und die Lage stabilisiert. Dazu wurden seitens des externen Wirtschaftsprüfungsunternehmens bereits über 100 Empfehlungen ausgesprochen“, betont LH Mattle und ist sich mit der aktuellen Gemeindeführung einig, die Bevölkerung stets transparent zu informieren.

Gemeinderäte verzichten auf Bezüge

Einsparungsmaßnahmen, die seitens der Gemeinde bereits beschlossen wurden, sind unter anderem folgende: Nach Abstimmung im Gemeinderat verzichten Gemeinderätinnen und -räte vorläufig auf ihre Bezüge, finanzielle Unterstützungen für Vereine werden um 75 Prozent reduziert und hinsichtlich der Straßenbeleuchtung wird die Einschaltdauer optimiert, um auch hier Einsparungen zu erzielen.

„Es gilt langfristig, das heißt in den kommenden Jahren, drastische Einsparungen vorzunehmen. Nichtsdestotrotz müssen die dringendsten Vorhaben, wie beispielsweise Sanierungen der Schule und des Recyclinghofes, realisiert werden. An dieser Stelle gilt der Dank dem Land Tirol, das hierbei mit finanziellen Mitteln und fachlicher Unterstützung zur Seite steht. Mit massiven Einsparungen konnte das ursprüngliche Minus im Haushaltsvoranschlag 2023 von 1,5 Millionen Euro bereits auf 358.000 Euro reduziert werden. Neue Investitionen sind aufgrund der aktuellen prekären finanziellen Lage in nächster Zeit nicht möglich. Es braucht nun einen gemeinsamen Kraftakt, um die Herausforderungen zu meistern“, so der Bürgermeister von Matrei Raimund Steiner.

Die Bezirkshauptfrau von Lienz, Olga Reisner, ergänzt: „Als zuständige Aufsichtsbehörde unterstützt die Bezirkshauptmannschaft die Gemeinde Matrei in Osttirol tatkräftig. Mit den 2,2 Millionen Euro an Unterstützungsgeldern des Landes wurde ein erster wichtiger Schritt gesetzt, um die Finanzen der Gemeinde zu stabilisieren und in Zukunft wichtige Investitionen abzusichern.“