Schafe müssen vor Wölfen, Luchsen oder Bären geschützt werden.
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Geld für den Herdenschutz abrufbar

18. Januar 2019
Österreichs Bundesländer erhalten die Chance, mehr EU-Gelder in ein konfliktarmes Miteinander von Menschen mit Arten wie dem Wolf, aber auch dem Fischotter oder Biber, zu investieren, berichtet der WWF. Außerdem gibt es ab sofort die Möglichkeit, diese vorbeugenden Maßnahmen zu 100 Prozent zu finanzieren. Das war bisher nicht möglich.

Die EU-Kommission hat nun ihre Beihilferegeln geändert. Diese geben vor, unter welchen Bedingungen und in welcher Höhe die EU-Mitgliedstaaten landwirtschaftliche Betriebe finanziell unterstützen können, ohne den Wettbewerb innerhalb der EU zu verzerren. 

Der WWF schlägt vor, dass die von der EU in Aussicht gestellten Beträge auch zur Aufstockung der Finanzierung des Österreichzentrums Wolf, Luchs, Bär herangezogen werden, um die geplanten Finanzmittel des Bundes und der Länder zu ergänzen.

„Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Erstmals können konkret EU-Mittel für vorbeugende Maßnahmen im Artenschutz abgerufen werden. Darunter fällt dezidiert auch die Vermeidung und Kompensation von Schäden im Zusammenhang mit geschützten Tierarten wie dem Wolf“, so Pichler. „Herdenschutz sollte überall dort, wo der früher ausgerottete Wolf wieder zurück ist, zur Praxis der Nutztierhaltung gehören.“

Abgeltung für Schäden

Neben den Maßnahmen zur Prävention, können die EU-Gelder auch für die Abgeltung entstandener Schäden verwendet werden. Auch dies wäre auch ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des Österreichischen Wolfsmanagement-Plans. Der WWF hofft, dass nun endlich gemeinsam mit allen Betroffenen tragfähige Lösungen erarbeitet werden, die langfristig funktionieren. Diskussionen über rechtlich und naturschutzfachlich fragwürdige Maßnahmen wie die Tötung oder Vergrämung einzelner Wölfe, sollten ein Ende haben.