Lehrgang Politische Bildung
Landesrätin Sara Schaar mit den Coaches und Vortragenden Andrea Latritsch-Karlbauer, Christian Pirker, Heinz Ortner und Monika Kanatschnig sowie Susanne Ebner vom Frauenreferat Kärnten.
© Land Kärnten/Büro LR.in Schaar/Karin Wernig

Kärnten

Frauen gestalten mit

22. November 2021
In den 132 Kärntner Gemeinden gibt es nur zehn Bürgermeisterinnen. Der „Lehrgang Politische Bildung“ soll Frau dazu ermutigen, sich politisch zu engagieren.

Frauen und ihre Lebensrealitäten sind nach wie vor auf vielen politischen Ebenen unterrepräsentiert. Der „Lehrgang Politische Bildung – der Vorteil von Frauen am Weg in die Politik“ nimmt sich schon seit knapp zwei Jahrzehnten der Steigerung des Frauenanteils auf allen politischen Ebenen an, die Inhalte werden laufend aktualisiert.

„Unser Ziel ist es, Frauen zu ermutigen, mitzugestalten und mitzubestimmen. Frauen sehen sich immer noch besonderen Herausforderungen in der Politik gegenübergestellt. Sie haben etwa schwieriger Zugang zu Netzwerken und stoßen oft auf unsolidarisches Verhalten. Mit einem soliden Fundament aus Wissen, Erfahrungsaustausch und Vernetzung möchten wir sie bestmöglich vorbereiten“, sagte Landesrätin Sara Schaar beim – pandemiebedingt nur online stattfindenden - Kick-off-Event zum Lehrgang 2021/22.

Praxisnahe und umfangreiche Themen

Auch Karoline Turnschek, Bürgermeisterin der Gemeinde Weißensee und Teilnehmerin des diesjährigen Lehrgangs, sieht Aufholbedarf bei der aktiven politischen Teilhabe von Frauen: „Meine bisherigen Erfahrungen als Bürgermeisterin sind durchwegs positiv. Dennoch ist der Frauenanteil noch sehr gering. Ich denke, wir Frauen müssen uns (zu)trauen, politische Verantwortung zu übernehmen. Durch die praxisnahen und umfangreichen Themen wurde mein Interesse am Lehrgang geweckt. Ich freue mich auch auf den Austausch mit Frauen in der Politik.“

Neben Modulen zur Rechtsordnung, zu finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Kommunalpolitik oder PR und Öffentlichkeitsarbeit bietet der Lehrgang auch verschiedene Themenabende sowie Coachings. Zu den Vortragenden zählen unter anderem die Politik- und Rechtswissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle, „Die Presse“-Kolumnistin Anneliese Rohrer, Rechtswissenschaftlerin Doris Hattenberger und Politik- und Medienberater Peter Plaikner.

Vereinbarkeit von Beruf, Politik und Familie

Ein ebenfalls häufig diskutierter Grund für den geringen Frauenanteil in der Politik ist die schwierige Vereinbarkeit von Beruf, Politik und Familie. Betreuungspflichten gehen hauptsächlich zulasten von Frauen.

Auch Katrin Heuff, Gemeinderätin in Spittal und Lehrgangsteilnehmerin, hat die Vereinbarkeit immer im Hinterkopf: „Termine in der Politik sind oft nicht familienfreundlich angelegt – ein Faktor, den ich als berufstätige Mutter immer mitdenken muss. Es ist sehr hilfreich, wie der Lehrgang aufgebaut ist. So kann ich Beruf, politische Funktion, Familie und Ausbildung gut vereinbaren. Ich freue mich, dass ich das breite Tätigkeitsfeld der Kommunalpolitik durch die Expertise im Lehrgang und den Austausch mit Kolleginnen zukünftig noch besser mitgestalten kann.“

„Frauen bringen wichtige Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen mit. Dennoch müssen sie sich oft mehr beweisen. Beim Lehrgang legen wir viel Wert auf den überparteilichen Erfahrungsaustausch und die Vernetzung“, meint Landes-Frauenbeauftragte Martina Gabriel.