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Klima- und Energiefonds

Förderungen für Mustersanierungen

12. Juli 2022
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Für das Heizen von Gebäuden und die Aufbereitung von Warmwasser benötigt Österreich rund ein Drittel seiner Endenergie. Um diesen Anteil bei bestehenden Gebäuden signifikant zu reduzieren, müssen sie einer umfassenden Sanierung unterzogen werden. Etliche Kommunen haben ihre gemeindeeigenen Gebäude mithilfe von Förderungen bereits saniert.

Das Förderprogramm „Mustersanierung“ des Klima- und Energiefonds bereitet mithilfe von Vorzeigeprojekten aus der Praxis das Feld für eine möglichst rasche Verbreitung hoch ambitionierter Sanierungsstandards auf.

Langfristiges Ziel des Förderprogramms ist es, die CO₂-Emissionen im Gebäudesektor zu minimieren. Im Rahmen des Programms werden umfassende Sanierungsprojekte von betrieblich genutzten und öffentlichen Gebäuden gefördert. Um zu zeigen, wie eine deutliche Reduktion von Energiebedarf und CO₂-Emissionen erreicht werden kann, fördert der Klima- und Energiefonds auch heuer wieder Best-­Practice-Sanierungen mit 1,5 Millionen Euro, dotiert aus den Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK).

Die Sanierungen beweisen darüber hinaus, wie durch einen klugen Mix aus innovativer Wärmedämmung, aus Energie­effizienzmaßnahmen und der Integration erneuerbarer Energien das Haus sogar zu einem Kraftwerk werden kann, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht.

Starke Jobmotoren

Die Sanierungsmaßnahmen sind zudem wahre Jobmotoren, die vor allem in ländlichen Regionen helfen, Jobs in Handwerk und Gewerbe zu sichern bzw. sogar neue Jobs zu schaffen. Gerade in Krisenzeiten wird es durch solche Umsetzungsmaßnahmen und Investitionen möglich, einerseits viele Menschen in Beschäftigung zu halten und andererseits die Energiewende in den Regionen voranzutreiben. Auch hier zeigt die Mustersanierung vor, wie es geht, denn ein erheblicher Anteil der Wertschöpfung verbleibt in der Region.

Energiekosten senken

Umfassende thermische Sanierungen und der Einsatz erneuerbarer Energien sind die beste Vorsorge in Anbetracht steigender Energiepreise. Über hundert Projekte in ganz Österreich dienen bereits als Vorbild dafür, wie hohe Sanierungsstandards erreicht werden können.

Förderungen nutzen

Die Marktgemeinde Brixlegg hat beispielsweise mithilfe des Programms ihr 1965 errichtete Volksschulgebäude saniert und damit den Tiroler Sanierungspreis für öffentliche Gebäude gewonnen.

Die Maßnahmen umfassten die barrierefreie Umgestaltung, den Einbau eines Aufzugs, die Aufwertung und Umgestaltung der Klassenräume, die Neuorganisation von weiteren Lehrräumen, des Lehrerbereichs und der Nachmittagsbetreuung sowie den Einbau eines neuen Bewegungsraums. Der bestehende Innenhof wurde autofrei umgestaltet und die Parkplätze an der Straße vor dem Volksschulgebäude wurden neu hergestellt. Zudem wurden zwei Ladestationen für E-Autos sowie mehrere E-Bike-Ladestationen geschaffen.

Auf dem Dach wurde eine 42-kWp-Photovoltaikanlage installiert. Eine ­kontrollierte Raumlüftung mit Wärme- und Feuchterückgewinnung sorgt für konstanten Luftwechsel und ein angenehmes Raumklima für Kinder und Lehrkräfte. Ein neuartiges Beleuchtungskonzept mit LED-Lichtpunkten und einer tageslichtabhängigen Beleuchtungssteuerung bringt seitdem ideale Lichtverhältnisse für die Schüler.

Großes Interesse 

Das Mustersanierungsprogramm wurde auch schon von zahlreichen anderen Gemeinden in Anspruch genommen.

Ziersdorf, Gampern und Kautzen haben ihre Gemeindeämter saniert, Kirchstetten und Karlstein an der Thaya ihre Amtsgebäude und Absdorf und Hollenstein ihre Rathäuser. Die Förderungen wurden jedoch nicht nur für Verwaltungsgebäude genutzt. Auf der Informationsseite www.mustersanierung.at liefern allein an die 40 Gemeinden Beispiele für die erfolgreiche thermische bzw. energetische Sanierung ihrer Schulen, Kindergärten und Bildungszentren. Die Palette an unterschiedlichen Projekten reicht vom Hallenbad, wie etwa in Gänserndorf, bis zum Bezirkskrankenhaus in Schwaz, das durch den Gemeindeverband umfassend thermisch saniert wurde.

Klimafittes Bauen 

Noch einen Schritt weiter geht die Klimawandel-Anpassungsmodellregion Stiefingtal. Natürlich wurde auch dort saniert: die Volksschule in Pirching am Traubenberg etwa, die als „kühle Schule im Grünen“ mit einer Freiluftklasse, einem Mini-Amphitheater sowie einem kleinen Sportbereich an heißen Tagen Unterricht im Freien ermöglicht, oder das Gemeindeamt in Allerheiligen bei Wildon. Die sechs Gemeinden der KLAR!-Region haben sich darüber hinaus auch den Schwerpunkt „klimafittes Bauen“ gesetzt und damit prompt die Auszeichnung „KLAR!-Projekt des Jahres“ errungen.

Begehrter Leitfaden

Der Leitfaden „Klimafittes Bauen im Stiefingtal“, der in Zusammenarbeit mit der TU Graz entstand, unterstützt interessierte Bauherren bei der Umsetzung ihrer Bauvorhaben. Er erklärt, welche Fehler man vermeiden kann und wie  man schon bei der Grundstückswahl die Klimakrise am besten mitdenkt. Auf Grundlage des Leitfadens werden sowohl ein Mehrfamilien- als auch ein Einfamilienhaus realisiert.

Dem Bürgermeister von Empersdorf, Volker Vehovec, sind klimafitte Wohngebäude ein besonderes Anliegen: „Das Stiefingtaler Haus ermöglicht Wohnen im Jahreskreis der Natur. Dies wird mit bewusst gestalteter Vegetation in Form von Bäumen und Hecken verwirklicht.“ Der Leitfaden wurde schon in den Gemeinden aufgelegt und das Interesse daran ist groß.

Detaillierte Informationen zu den Initiativen der KLAR!-
Region sowie die Downloadmöglichkeit des Leitfadens finden sich auf der Webseite
www.klarstiefingtal.at

FÖRDERPROGRAMM „Mustersanierung“

Interessierten bzw. potenziellen Förderwerber:innen bietet der
Klima- und Energiefonds kostenlose technische Einreichberatung.
Sie können sich unter +43/316/811 848-20 oder
mustersanierung@grazer-ea.at
an Expert:innen der Grazer Energieagentur wenden.
Die Einreichfrist endet am 24.02.2023 (12 Uhr). Details zum Förderprogramm unter:

https://mustersanierung.at
www.klimafonds.gv.at