Felix Frenkenberger (Stadtwerke Wolfsberg) und Andreas Keller (PelicanCorp)
Felix Frenkenberger von den Stadtwerke Wolfsberg und Andreas Keller von PelicanCorp

Förderungen ab 2026 nur bei digitalisierten Wasser- und Kanalleitungen

21. Januar 2025
Mit der Novelle der Förderrichtlinien für die kommunale Siedlungswasserwirtschaft nach dem Umweltförderungsgesetz (UFG) setzt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft ein Signal für die Zukunft. Seit der Überarbeitung der Richtlinien sind Gemeinden ab dem 1. Januar 2026 nur dann berechtigt, Förderungen für Trinkwasser- und Abwasserprojekte zu beantragen, wenn ihre Wasserleitungs- und Kanalsysteme digitalisiert sind. Diese Anforderung hat viele Gemeinden vor neue Herausforderungen gestellt, bietet aber gleichzeitig auch die Chance, ihre Infrastruktur effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

„Nicht selten bekommen wir in Gesprächen mit Gemeinden zu hören, dass Leitungen nur auf Papier dokumentiert sind, und diese vor sehr langer Zeit erstellt wurden, sodass es darauf eingezeichnete Gebäude und Hausnummern gar nicht mehr gibt. Wir hatten auch schon Fälle, bei denen die unterirdischen Verläufe von Leitungen und Kanälen in Teilen einer Gemeinde gänzlich unbekannt sind, da die zuständigen Personen schon vor Jahrzehnten eine Gemeinde verlassen haben, und das Wissen um die Leitungen nicht weitergegeben wurde“, erklärt Andreas Keller, Sales Manager für Deutschland, die Schweiz und Österreich bei der PelicanCorp.

Vermessungs-Software für kommunale Anwender

Eine Lösung, die bei der Digitalisierung helfen kann, ist die Kärntner Vermessungs-Software Geolantis360, die für kommunale Anwendungen optimiert ist, und die bereits bei zahlreichen Unternehmen und Gemeinden in Österreich sehr erfolgreich Anwendung findet.

Durch den Verkauf der Software an die australische Firma PelicanCorp, ist Geolantis360 mittlerweile auch international (u. a. in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien, Holland, Griechenland) im Einsatz. Betreut werden die österreichischen Gemeinden lokal von Klagenfurt und Wien aus.

„Nebenbei gesagt hat sich die PelicanCorp den Schutz von kritischen Infrastrukturen (Wasser-, Gas-, Stromleitungen sowie Glasfaserkabel) zu Aufgabe gemacht und betreibt weltweit das größte Leitungsauskunftsystem mit etwa 60 Millionen Auskünften pro Jahr. Zurzeit wird auch an einem zentralen System für Österreich unter dem Namen „beforeUdig” gearbeitet und Gemeinden sind herzlich Willkommen mit ihrer kommunalen Infrastruktur dabei zu sein” erläutert Keller weiter.

Präzise Vermessung ohne spezialisierte Mitarbeiter möglich

Geolantis360 ermöglicht eine einfache, schnelle und hochpräzise Vermessung bei gleichzeitiger Digitalisierung von Wasserleitungen und Kanalsystemen – ohne dass umfangreiche Vermessungskenntnisse bei Mitarbeitern erforderlich sind. Besonders für kleinere Gemeinden mit begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen ist dies ein entscheidender Vorteil.

Die Stadtwerke Wolfsberg in Kärnten zum Beispiel arbeiten bereits erfolgreich mit dem System und profitieren von den vielfältigen Vorteilen bei der Digitalisierung ihrer Leitungsnetze.

„Für die Wolfsberger Stadtwerke GmbH ist Geolantis360 als cloudbasierte Anwendung ein unverzichtbares Werkzeug in der Erfassung und Digitalisierung von Anlagenteilen des Infrastrukturnetzes Wolfsbergs. In der Natur erfasste Daten können unkompliziert und flexibel über die Web-Anwendung verarbeitet und geteilt werden. Die Software unterstützt uns auch im Bereich der Projektierung von zu errichtenden Netzabschnitten. So arbeiten wir aktuell an der Trassenoptimierung der Tal-Ableitung der Koralmquellen der Trinkwasserversorgung Wolfsbergs erfolgreich mit den Werkzeugen der Firma PelicanCorp“, berichtet Michael Verdnik, Abteilungsleitung Infrastruktur und Technik.

Echtzeitsynchronisation: Effiziente Zusammenarbeit zwischen Feld und Büro

Einer der größten Pluspunkte von Geolantis360 ist die Echtzeitsynchronisation zwischen der Tablet-Anwendung im Feld und der Desktop-Software im Büro.

Mitarbeiter, die im Außendienst tätig sind, können Messungen und Daten direkt in die App eingeben, die sofort mit dem zentralen System synchronisiert werden.

Dadurch sind die Daten immer auf dem neuesten Stand, und zeitaufwändige Übertragungen der Daten im Büro nach einer Begehung im Feld, die bisher oft Stunden, wenn nicht sogar Tage beansprucht haben, entfallen meist gänzlich.

Geolantis
Einer der größten Pluspunkte von Geolantis360 ist die Echtzeitsynchronisation zwischen der Tablet-Anwendung im Feld und der Desktop-Software im Büro.

Es wird auf Wunsch ein maßgeschneiderter Workflow erstellt, der bewirkt, dass alle Mitarbeiter auf die gleiche Weise Daten erfassen und diese so kohärent abgelegt werden. Diese Funktion verbessert nicht nur die Zusammenarbeit innerhalb des Teams, sondern erhöht die erfasste Datenqualität und reduziert auch das Fehlerrisiko.

Benutzerfreundlichkeit: Kein Expertenwissen erforderlich

Die einfache Bedienung von Geolantis360 macht die Software besonders attraktiv für Gemeinden, die über keine spezialisierten Vermessungsmitarbeiter verfügen. Selbst ohne eine umfassende Vermessungsausbildung können Mitarbeiter die Software effizient nutzen, um Leitungen und Kanalsysteme zu erfassen und zu dokumentieren. Die intuitive Benutzeroberfläche führt die Anwender Schritt für Schritt durch den Prozess und bietet hilfreiche Anleitungen und Drop-Down Menüs, um Fehler zu vermeiden.

Zeit- und Kostenersparnis sowie Kompatibilität

Geolantis mit ppm-GNSS im Einsatz
Geolantis mit ppm-GNSS im Einsatz.

Geolantis360 ist mit allen gängigen geografischen Informationssystemen (GIS) in Österreich wie zum Beispiel GISQuadrat, VertiGIS und rmDATA.

Dies erleichtert den Datenaustausch und die Integration in bestehende Systeme, sodass Gemeinden ihre Digitalisierung nahtlos in bereits etablierte Arbeitsprozesse einbinden können. Auch mit einer Vielzahl der beim Vermessen notwendigen GPS-Geräte wie z. B. Leica, Stonex, Trimble, Emlid und Geomax, ist die Software anwendbar.

Für Gemeinden, die noch keinerlei Ausrüstung zur Vermessung besitzen, bietet PelicanCorp ein sehr attraktives Gesamtpaket an, bestehend aus der Software (App & Desktop), einem hochpräzisen GNSS-Empfänger von ppm inkl. Neigungssensor, einem Lotstab, einem Outdoor tauglichen Samsung Tablet, Schulung und Support.

„Bei Gesprächen mit Gemeinden, die bisher alle Vermessungs- und Digitalisierungsarbeiten von externen Firmen durchführen ließen, konnten wir für einige der Projekte im Vergleich die Kosten auf ca. ein Fünftel reduzieren”, beschreibt Andreas Keller.

Nachhaltige Lösung für Gemeinden

Die Digitalisierung der Wasserleitungs- und Kanalsysteme ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftssicheren Infrastruktur.

Mit Geolantis360 können Gemeinden diese Herausforderung nicht nur meistern, sondern dabei auch ihre Effizienz und Genauigkeit steigern. Durch zusätzliche Funktionen wie z. B. vorhandene Berichts- und Inspektionsformulare oder einer Mitarbeitereinsatzplanung für größere Gemeinden und Firmen ist Geolantis360 weit mehr als ein reines Vermessungstool” erklärt Keller weiter. Geolantis360 eröffnet dadurch auch neue Möglichkeiten für eine vorausschauende Instandhaltung der Gemeindeinfrastrukturen und ermöglicht eine langfristige Planung.

Die Novelle der Förderrichtlinien unterstreicht die Bedeutung einer modernen Wasserwirtschaft für die Lebensqualität und den Umweltschutz. Dank Lösungen wie Geolantis360 können Gemeinden diese Ziele erreichen und sich gleichzeitig die dringend benötigten Subventionen sichern. In einer Zeit, in der Digitalisierung zunehmend zur Voraussetzung für Fortschritt wird, zeigt sich einmal mehr: Mit den richtigen Werkzeugen sind selbst große Herausforderungen bewältigbar.

Kontaktdaten Andreas Keller