Digitale Verwaltung
Der Arbeitsalltag der Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeiter soll erleichtert werden.
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Kärnten

Eine Million Euro für digitale Leuchtturm-Gemeinden

23. Februar 2023
In St. Veit, Ferlach, Magdalensberg, Globasnitz und Diex startet ein Projekt zur kommunalen Digitalisierung mit dem Ziel, moderner und bürgerfreundlicher zu werden und das erworbene Wissen schließlich anderen Gemeinden zur Verfügung zu stellen.

„Eine moderne, bürgerfreundliche Verwaltung ist heutzutage eine digitale Verwaltung“, ist Landesrat Daniel Fellner überzeugt. „Ich bin der Überzeugung, dass es möglich sein muss, dass man, wenn man das möchte, mittelfristig nur noch zum Heiraten persönlich aufs Gemeindeamt gehen muss, beziehungsweise - in dem Fall - darf“, umreißt Fellner seine Vision.

Mit dem Startschuss für die Entwicklung der Gemeinden St. Veit, Ferlach, Magdalensberg, Diex und Globasnitz zu digitalen Leuchttürmen will er diesem Ziel einen Schritt näherkommen.

Es geht um die Digitalisierung der Gemeinden nach innen und außen. Dafür wurden bereits in der Vergangenheit mehrere Programme ins Leben gerufen, um den Arbeitsalltag der Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeiter zu digitalisieren und zu erleichtern. Dazu zählen etwa die Digitalisierung sämtlicher interner Prozesse, ein elektronischer Posteingang oder personalisierte Onlineformulare, die auch der Bevölkerung einen einfacheren Zugang gewähren. Stets als Ergänzung zu den analogen Angeboten der Kommunen für die Bürgerinnen und Bürger.

Fellner: „In den nächsten drei Jahren werden die Pilot-Gemeinden als Vorreiter mit allen Programmen, die im Rahmen der Digitalisierung der Kärntner Gemeinden bereits eingerichtet worden sind, arbeiten, um in weiterer Folge ,Leuchttürme‘ für nachfolgende Gemeinden zu sein, indem sie das erworbene Wissen weitergeben werden“.

Das langfristige Ziel des Projekts „Digitale Leuchttürme“ ist es, eine flächendeckende Digitalisierung in den Gemeinden zu erreichen und einen einheitlichen Standard zu setzen. Dafür gibt es in den kommenden drei Jahren 900.000 Euro Förderung aus dem Gemeindereferat, die Gemeinden selbst beteiligen sich mit insgesamt 100.000 Euro an den Kosten.

Stimmen der Bürgermeister

Digitale Gemeinden
Landesrat Daniel Fellner mit den Verantwortlichen der Leuchtturm-Gemeinden. Foto: Land Kärnten/Büro LR Fellner

Der St. Veiter Bürgermeister Martin Kulmer: „Wir haben den Anspruch, nicht nur unsere internen Verwaltungsabläufe, sondern auch alle Leistungen, die wir für unsere Bürgerinnen und Bürger erbringen, modern und effizient zu strukturieren. Die Digitalisierung ist ein so anspruchsvolles Projekt, dass niemand es alleine stemmen kann. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Städten und Gemeinden ist deshalb extrem wichtig.“

Ingo Appé, Bürgermeister von Ferlach, fokussiert die Vorteile: „Durch die kommunale Digitalisierung wird der Bürgerservice nachhaltig verbessert. Anträge können schneller und effektiver bearbeitet werden. Durch die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen entsteht ein Mehrwert für beide Seiten“.

„Alle reden von Digitalisierung und dem digitalen Wandel, aber die Umsetzung im öffentlichen Bereich stellt uns vor gewaltige Herausforderungen. Nun gilt es loszulegen und einerseits die Prozesse in der Verwaltung zu digitalisieren, um noch bürgernäher und effizienter zu werden, andererseits die Kommunikation mit den Bürgern auf neue Füße zu stellen. Der direkte, persönliche Kontakt ist unsere Stärke, die digitalen Errungenschaften unserere Werkzeuge der Zukunft“, so Magdalensbergs Bürgermeister Andreas Scherwitzl.

Für den Diexer Bürgermeister Anton Napetschnig ergänzen digitale Angebote das persönliche Gespräch: „In Zeiten der Digitalisierung sind möglichst einfache und digitale Amtswege ein Muss. Grundsätzlich setze ich auf Bürgernähe und direkten Kontakt, da dadurch auch Hilfestellungen oder Probleme vorab erörtert werden können. Die Gemeinde Diex setzt allerdings parallel schon seit längeren auch auf die kommunale Digitalisierung und so können Anträge auch jetzt schon digital eingebracht werden. Für uns ist das Projekt dennoch sehr interessant, um in Zukunft noch moderner und bürgerfreundlicher zu werden.“

Bernhard Sadovnik, Bürgermeister von Globasnitz, ist begeistert: „Eine tolle Initiative von Landesrat Fellner, bei der der wir als Gemeinde gerne dabei sind. Dieses Projekt ist für mich ein Meilenstein in der Weiterentwicklung des ländlichen Raumes“.