![Adilet Alymbekov](/sites/default/files/styles/header_10x4_900/public/2024-10/Adilet%20Alymbekov_%28c%29%20Christoph%20Kleinsasser.jpg.webp?itok=sNOOnZ_E)
Aufs-Land-Semester für Studierende
Ein Katalog der Möglichkeiten für Leerstand
Wie viele Gemeinden kämpft auch Gosau mit Leerstand. Doch mit einer Leerstandsquote von über 5 Prozent liegt Gosau deutlich über dem Durchschnitt anderer Gemeinden (< 1%), wie seine Rechercheergebnisse über das Innere Salzkammergut zeigen.
Die Leerstände sind meist Mindernutzungen oder temporärere Nutzungen. Tatsächlich stehen in der Gemeinde 19.200 m² Wohnraum leer, was etwa 240 Wohnungen mit einer Durchschnittsgröße von 80 m² entspricht.
![Gosau](/sites/default/files/styles/inline_800_webp/public/inline-images/AdobeStock_558509654.jpg.webp?itok=vwKxUIpW)
Innovative Konzepte gesucht
In Gosau erkannte Adilet Alymbekov, dass Leerstand ein vielschichtiges Problem ist: „Es ist kein Widerspruch, dass Immobilienpreise stetig steigen, obwohl viele Flächen ungenutzt bleiben. Lösungen müssen daher multidimensional und innovativ sein.“
Er führte intensive Gespräche mit Gemeindevertreter:innen und interviewte Expert:innen, um ein umfassendes Bild der Situation zu gewinnen.
Raumressource Leerstand
In seiner Masterarbeit erstellte Adilet Alymbekov den „ReRaum-Gosau“-Katalog, der Vorschläge zur Aktivierung und sinnvollen Nutzung von Leerständen versammelt. Er richtet sich vor allem an Eigentümer, die unsicher sind, wie sie mit ihrem Leerstand umgehen sollen.
Dieser Katalog der Möglichkeiten bleibt der Gemeinde und Privatpersonen als Ressource bestehen, um nachhaltige Wohnkonzepte umzusetzen.
Alymbekov betont zudem, wie wichtig es sei, die Raumressource Leerstand sichtbar zu machen. Deshalb schlägt er eine Kartierung dieser Flächen vor.
Aktivierung und Entwicklung stiller Reserven
![Bernd Gamsjaeger mit Adilet Alymbekov](/sites/default/files/styles/inline_400_webp/public/inline-images/Bernd%20Gamsjaeger%20mit%20Adilet%20Alymbekov_%28c%29%20Adilet%20Alymbekov.jpg.webp?itok=jWj4etFo)
Durch die Sichtbarmachung des brachliegenden Potenzials wird das Ausmaß der Thematik deutlich. Adilet Alymbekov rechnete der Gemeinde und den Eigentümer:innen die Kosten des Leerstands vor – nicht nur entgangene Mieteinnahmen, sondern auch die Instandhaltungskosten.
Laut Alymbekov geht es hier jährlich um Beträge in Millionenhöhe. Die stillen Reserven zu aktivieren und entwickeln zahlt sich also auch aus dieser Perspektive aus.
Die Zusammenarbeit in Gosau war „wirklich ausgezeichnet“, so der Student. Den Austausch mit den Menschen vor Ort wird Adilet Alymbekov vermissen. Besonders in Erinnerung bleibt ihm die Einladung zum Abendessen beim Amtsleiter Bernd Gamsjäger, die er als „Zeichen der Gastfreundschaft und Wertschätzung“ empfand.
RURASMUS = Aufs-Land-Semester für Studierende
Das RURASMUS-Programm, dessen Name sich aus den Begriffen „rural“ und „Erasmus“ zusammensetzt, verbindet den ländlichen Raum mit dem etablierten Erasmus-Studierendenaustauschprogramm.
RURASMUS im Rahmen von Salzkammergut 2024
Acht Kulturhauptstadt-Gemeinden nehmen zum Themenschwerpunkt „Neues Wohnen“ teil: Altmünster, Bad Ischl, Bad Mitterndorf, Ebensee, Gosau, Grundlsee, Steinbach am Attersee und St. Konrad. Es geht um leistbares Wohnen, Teilen von Ressourcen, Leerstand und das Neudenken klassischer Wohnformen.
„Die lokal anwendbaren Lösungen der Studierenden liefern übertragbare Antworten für eine Transformation des europäischen ländlichen Raums“, so Roland Gruber, Elisabeth Leitner und Isabel Stumfol vom RURASMUS-Forschungsinstitut.
Mitmachen für Gemeinden
Sie sind überzeugt, dass die Ideen Studierender Potenzial haben? Sie möchten ihnen die Möglichkeit geben, die Zukunft aktiv mitzugestalten? Und Sie wollen dieses Wissen und Können in Ihre Gemeinde holen?
Großartig! Denn diese Chance bietet sich Ihnen mit RURASMUS! Mitmachen ist ganz einfach, dafür sind nur sechs Schritte notwendig. Wir freuen uns darauf, Ihre Gemeinde in das RURASMUS-Programm aufzunehmen.
www.rurasmus.eu/mitmachen-gemeinden
E-Mail: office@rurasmus.eu