Impfung
Eine Motivation, sich stechen zu lassen, sind Prämien, wie es sie in Mattighofen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Motorradherstellers KTM gibt. Auch die Gewinnaktion des ORF wird gut angenommen.
© rrice - stock.adobe.com

Corona

Der Bezirk Braunau will aufholen

Oberösterreich war in den letzten Wochen besonders stark von Corona betroffen. Mit ein Grund dafür: die geringe Durchimpfungsrate. Um diese zu erhöhen, wurde das Impfangebot in den letzten Woche großflächig erweitert. In einer „Gemeinde-Impfwoche“ Mitte Dezember gab es zusätzlich zu den bestehenden 22 öffentlichen Impfstandorten in über 100 Gemeinden mehr als 130 anmeldefreie Impfaktionen. Österreichweiter Corona-Hotspot war der Bezirk Braunau, wo die Infektionszahlen ab Mitte Oktober dramatisch anstiegen.

Als Erklärung, warum sich viele Bürgerinnen und Bürger nicht für eine Immunisierung erwärmen können, wird oft die Freiheitsliebe der Menschen genannt. „Der Innviertler ist ein Sturschädel“, meint Josef Leimer, Bürgermeister von Helpfau-Uttendorf und Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Bezirks. Auch die Stärke der FPÖ mag ein Grund für die mangelnde Impfbereitschaft sein.

Josef Leimer
Josef Leimer, Bürgermeister von Helpfau-Uttendorf und Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Bezirks

Leimer vermutet aber, dass eigentlich mehr Menschen geimpft sind als von der Statistik erfasst werden. Viele Pendlerinnen und Pendler hätten sich in Deutschland stechen lassen, ließen die Impfung aber nicht erfassen, weil die Hausärzte dafür Geld verlangen.

Eine Motivation, sich stechen zu lassen, sind Prämien, wie es sie in Mattighofen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Motorradherstellers KTM gibt. Auch die Gewinnaktion des ORF wird gut angenommen.

Manfred Emersberger, SPÖ-Bürgermeister in Moosdorf, lag nach einer Corona-Infektion auf der Intensivstation unterstützte die Impfaktion mit einem dramatischen Bericht, den er über seine Erkrankung veröffentlichte. „Hilflos dort zu liegen und nicht zu wissen, wie es weiter geht, ob es überhaupt weitergeht, das wünsche ich niemanden. Ganz egal welche Meinung jeder einzelne und jede einzelne zum Thema Impfung für sich hat“, schrieb er auf Facebook.

Weitere Aktionen sind geplant

Josef Leimer ist vor allem froh, dass es gelungen ist, Ärztinnen und Ärzte, die bisher impfkritisch waren, vom Mitmachen zu überzeugen. Hoffnungen setzt man auch auf Informationsabende im Krankenhaus St. Josef Braunau, wo ein Arzt alle Fakten zum Impfen präsentieren und  Falschinformationen richtig stellen wird. Außerdem gibt es auch einen mobilen Impfdienst, der in Gemeinden und Firmen kommt.