Alfred Riedl
Alfred Riedl: „Es liegt auch an uns und allen, die in den Gemeinden Verantwortung tragen, die Sorgen und Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen und den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft wieder zu stärken.“
© Philipp Monihart

Corona hat uns weiter fest im Griff

In den letzten Wochen ging es doch etwas überraschend für uns alle wieder Schlag auf Schlag: Aufgrund der rasant steigenden Ansteckungszahlen verbunden mit einer hohen Belastung unserer Spitäler und einer zu geringen Impfquote mussten die Covid-Maßnahmen leider wieder verschärft werden. Nach der Einführung der 2G-Regel und dem Lockdown für Ungeimpfte folgte dann ab dem 22. November der nunmehr vierte österreichweite Lockdown für alle. Gleichzeitig wurde auch eine Impfpflicht ab Februar 2022 angekündigt.

Schon vor Verkündigung der neuen Maßnahmen stiegen erfreulicherweise die Impfzahlen. Jetzt sind wir aufs Neue in den Gemeinden gefordert. Wir spüren allerorts eine durchaus gereizte Stimmung. Die Maßnahmen- und Impfgegner werden auch in unseren Kommunen lauter. Als Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind wir nicht nur die Manager der Krise, sondern vor allem des Zusammenlebens vor Ort. Die gesellschaftspolitischen Debatten dürfen uns daher nicht kaltlassen. Es liegt daher auch an uns und allen, die in den Gemeinden Verantwortung tragen, die Sorgen und Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen und den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft wieder zu stärken. 

Auswirkungen auf die Wirtschaft noch nicht absehbar

Der Lockdown belastet nicht nur die Menschen, sondern auch unsere Wirtschaft. Die Bundesregierung hat ihre Hilfsmaßnahmen für die Betriebe wieder aufgesetzt. Wie sehr sich der Lockdown auf die Wirtschaftsleistung und damit auch auf die Finanzen der Gemeinden auswirken wird, kann man noch nicht abschätzen. Die Entwicklung der letzten Monate vor dem neuerlichen Lockdown hat uns alle positiv gestimmt. Im Gemeindebund werden wir jedenfalls die Situation im Sinne aller Gemeinden genau beobachten.