Breitband und 5G sind entscheidend für den Standort

Elisabeth Köstinger: „Der Infrastrukturreport zeigt, dass digitale Infrastruktur der Hebel für regionale Entwicklung ist. In unseren ländlichen Räumen leben 40 Prozent der heimischen Bevölkerung. Der flächendeckende Breitband-Ausbau ist entscheidend, um hohe Lebens- und Arbeitsqualität in ganz Österreich zu ermöglichen. Darum haben wir mit der Breitbandmilliarde das größte Förderungspaket auf den Weg gebracht, das es für den Ausbau digitaler Infrastruktur jemals gab.“

Infrastrukturreport-Herausgeber David Ungar-Klein: „Spielte der Standortfaktor Infrastruktur mit Blick auf konventionelle Infrastrukturen, wie Straße, Schiene oder Energie, schon bisher eine relevante Rolle für den Standorterfolg, ist der Impact insbesondere digitaler Infrastrukturen für einen nachhaltigen Aufschwung nunmehr zentral.“ Dies sei den Effekten der massiv voranschreitenden Digitalisierung geschuldet. Sie fungiere als „Gamechanger“ für Wirtschaft und Gesellschaft. Für Energieeffizienz und Dekarbonisierung wirke sie zusätzlich als „Enabler“.

„In der Zusammenschau der Erkenntnisse des aktuellen Österreichischen Infrastrukturreports 2022 wird einmal mehr deutlich, dass sich insbesondere die digitale Infrastruktur zum entscheidenden Hebel für eine Standort-Zukunft entwickelt hat, die es ermöglicht, ökonomische, regionale und ökologische Herausforderungen und Chancen integriert zu adressieren und zu nutzen. Eine bestens ausgebaute Infrastruktur macht am Weg in die Zukunft mehr denn je den Unterschied“, meint Ungar-Klein.

Zentrale Ergebnisse des Österreichischen Infrastrukturreports 2022

Standortfaktor

Infrastruktur wird für Standort und Aufschwung immer bedeutsamer. Für 63 Prozent der befragten Manager stellt die Infrastruktur heute die wichtigste Größe für einen Wirtschaftsstandort dar. im Jahr 2007 hatten das nur 29 Prozent der Befragten so gesehen. 

Wirtschaftliche Effekte des Infrastrukturausbaus

Wären in Österreich die notwendigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen gesichert, so könnte unser Land von einer erheblichen Produktivitätssteigerung profitieren. Nach Schätzungen beträgt das Produktivitätssteigerungspotenzial enorme 16 Prozent – das ist ein Alltime High-Wert. Die Modellrechnung des Österreichischen Infrastrukturreports 2022 zeigt, dass dieses Produktivitätswachstum durch optimal ausgebaut Infrastruktur auf Basis des BIP 2020 enorme 60,64 Milliarden Euro beträgt.

Regionale Effekte

Retrospektiv zeigen die Erhebungen, dass sich die Infrastruktur und die Nutzung digitaler Technologien auf dem Land in den vergangenen Jahren verbessert hat. Zur weiteren Schließung der digitalen Kluft zwischen städtischen und ländlichen Räumen muss darauf geachtet werden, dass der Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie die Digitalisierung verstärkt auf die ländlichen Regionen fokussiert wird.

Die positiven Effekte für den ländlichen Raum durch den Ausbau von Breitband 5G sind aus Perspektive der Entscheidungsträger aus der Wirtschaft unbestritten:

• 54 Prozent erwarten einen Stopp der Abwanderung
• 45 Prozent mehr Beschäftigung und Arbeitsplätze am Land
• 37 Prozent höhere Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum
• Weitere 29 Prozent gehen von einer verstärkten Ansiedelung von Betrieben aus, wenn die digitalen Infrastrukturen am Land bestmöglich ausgebaut sind.

Ökologische Dimension

Investitionen in die Digitalisierung sind relevante (Vorfeld-)Investitionen in den Klimaschutz.

Die Vorteile der Energiewende für den gesamten Standort sind aus Sicht der heimischen Manager unbestritten:

• Sie liegen in höherer Lebensqualität (46 Prozent)
• Bewusstseinsbildung bei Unternehmen und Kunden (36 Prozent)
• Wettbewerbsvorteile, neue Technologien, neue Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe (je 34 Prozent).

Eine Modellrechnung zeigt, dass das auf 6 Prozent geschätzte Produktivitätswachstum durch Klimaschutzanwendungen auf Basis des BIP 2020 rund 22,74 Milliarden Euro beträgt.

Auf die Frage „Um wie viel Prozent könnte Ihr Unternehmen die Produktivität unter Einsatz von Klimaschutzanwendungen steigern?“ ergab sich 2020 noch ein Mittelwert von drei Prozent. Dieser Wert hat sich auf sechs Prozent verdoppelt.