Blick auf Schwaz
Auch die Zusammenarbeit der Gemeinden des Bezirks soll intensiviert werden.
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Tirol

Bezirk Schwaz wird LEADER-Region

4. Februar 2022
Der Bezirk Schwaz bewirbt sich für die Aufnahme in das LEADER-Förderprogramm der Europäischen Union. Die Anerkennung als LEADER-Region könnte Mitte 2023 feststehen – im Idealfall rechnet man mit zusätzlichen Finanzmitteln in Höhe von vier bis fünf Millionen Euro bis zum Jahr 2027.

Kürzlich wurde dazu bei einer Generalversammlung eine regionale Entwicklungsstrategie beschlossen. Per Video zugeschalten waren zahlreiche Bürgermeister der Gemeinden des Bezirks sowie etwa auch Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Landwirtschaftskammer, Arbeitsmarktservice und weiteren Partnerorganisationen des Regionalmanagements.

Regionalmanagement als bezirksweite Koordinationsstelle

Die LEADER-Strategie stützt sich unter anderem auf die Aktionsfelder „Wettbewerbsfähigkeit und Steigerung der Wertschöpfung“, „natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe“, „Gemeinwohl“ sowie „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel“.

An der Strategieentwicklung haben rund 400 Beteiligte im Rahmen von Workshops, Online-Befragungen, Einzelinterviews sowie der Einarbeitung von bestehenden Strategien und der Auswertung statistischer Daten der Planungsverbände mitgewirkt.

Für die Umsetzung von konkreten Projekten zeichnet das derzeit aus Landesmitteln finanzierte Regionalmanagement Bezirk Schwaz verantwortlich, bei dem die Interessen aller 39 Gemeinden, der drei Planungsverbände sowie sämtlicher Interessensvertretungen und Tourismusverbände zusammenlaufen.

Potentiale bündeln

„Die Potentiale des Bezirks Schwaz als dynamische Region mit einer hervorragenden Wirtschaft, besten Bildungsmöglichkeiten und einer Vorreiterrolle im Tourismus zu bündeln, wird nun die Aufgabe des Regionalmanagements und seiner Partner sein. Ich möchte allen Beteiligten für die hervorragende, bisherige Arbeit danken und wünsche gutes Gelingen für die weiteren Schritte“, sagte Landeshauptmann Günther Platter in einer Videobotschaft

„Unser Ziel ist es, im Bezirk einen zusätzlichen Motor für eine innovative und nachhaltige Entwicklung der gesamten Region zu schaffen und alle vorhandenen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten auszuschöpfen. Wir können nun alle Kompetenzen bündeln und zum Wohle unserer rund 85.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Rahmen des Regionalmanagements gemeinsame, zukunftsfähige und nachhaltige Impulse setzen – beispielsweise beim Klimaschutz, erneuerbaren Energien, der Digitalisierung, der Gesundheit und Pflege bis hin zu den Bereichen Mobilität, Bildung, Tourismus, Kultur oder dem Katastrophenschutz“, erklärte Bezirkshauptmann Michael Brandl, der als Obmann des Regionalmanagements Bezirk Schwaz fungiert.

Vorbereitungen und erste Projekte bereits seit 2018

Der Anstoß zur LEADER-Bewerbung erfolgte bereits 2018 durch den Planungsverband Schwaz-Jenbach und Umgebung, gemeinsam mit dem Planungsverband Achental.

Damals wurde das Regionalmanagement Bezirk Schwaz von beiden Planungsverbänden aus der Taufe gehoben und die Organisation zur Bewerbung als LEADER-Region gestartet.

„Bereits in den vergangenen Jahren wurden wichtige Projekte umgesetzt, wie beispielsweise ein Co-Working Büro in Schwaz, die Bewerbung des Planungsverbands Schwaz als Klima- und Modellregion, Inklusionscafes in Vomp und Buch oder ein Dorfcafe in der Berggemeinde Gallzein“, sagt Werner Hechenblaikner, Geschäftsführer des Regionalmanagements.

Mit der Schwazer Firma Syncraft wurde zudem ein Projekt zur Messung und Bilanzierung des CO2-Abdrucks gestartet. Mittlerweile konnte das Regionalmanagement auf den gesamten Bezirk ausgedehnt werden.

Gemeindekooperation wird intensiviert

„Es gibt nun eine starke Basis für eine noch intensivere, gemeindeübergreifende Zusammenarbeit. Wir können hier auf der bereits geleisteten Arbeit der Planungsverbände Schwaz und Achental aufbauen. Es geht darum, die Lebensqualität gemeinsam weiter zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und die Wertschöpfung in unseren Gemeinden weiter zu erhöhen“, meint der Schwazer Bürgermeister Hans Lintner, der auch als Obmann des Planungsverbands Schwaz-Jenbach und Umgebung fungiert.

„Ich möchte mich für die bisherige, gute Zusammenarbeit bedanken – auch was die Erarbeitung der Strategie betrifft und freue mich auf zahlreiche neue Projekte, um die Region voranzubringen. Ich wünsche uns allen ein gutes Gelingen“, so Karl Moser, Bürgermeister von Achenkirch und Obmann des Planungsverbands Achental.

„Gemeinsam sind wir stärker, das ist klar. Von unserem jetzigen Schritt können die Talschaften und der ganze Bezirk profitieren, da bin ich mir sicher. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Hansjörg Jäger, Bürgermeister von Ried im Zillertal und Obmann des Planungsverbands Zillertal.

Infos

https://www.regio-schwaz.tirol

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