Rathaus
Das Wiener Rathaus. Bei einem nationalen Durchschnitt von 37,82 Prozent ging die Stadt Wien mit einer Gesamtpunktzahl von 83,23 Prozent als deutliche Siegerin hervor.
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Wiens Verwaltung bleibt die transparenteste im Land

29. Januar 2020
Zum zweiten Mal nach 2017 wurde Wien zur transparentesten Stadt Österreichs gekürt. Das geht aus dem „Index Transparente Gemeinde“ 2019 hervor, den der österreichische Ableger von Transparency International (TI-AC) präsentiert hat. Wien erreichte 83,23 der möglichen 100 Punkte, auf den Plätzen folgen – bereits mit großem Abstand – die Städte Graz und Linz.

Schon vor zwei Jahren erreichte die Bundeshauptstadt die Spitzenposition, damals wurde das erste derartige Ranking in Österreich erstellt.

TI-AC (AC steht für „Austrian Chapter“) hat im Rahmen der Untersuchung die Websites der 50 einwohnerstärksten Gemeinden und Städte Österreichs unter die Lupe genommen und die darin veröffentlichten Informationen anhand von 50 Kriterien in zehn Kategorien auf deren Vollständigkeit, Übersichtlichkeit sowie Auffindbarkeit überprüft. In einer eigenen Rangliste wurden heuer erstmals auch zehn Tourismus-Gemeinden überprüft.

Gute Websites gaben den Ausschlag für Wien

Für jede geprüfte Kommune gab es insgesamt 100 Punkte zu erreichen. Bei einem nationalen Durchschnitt von 37,82 Prozent ging die Stadt Wien mit einer Gesamtpunktzahl von 83,23 Prozent als deutliche Siegerin hervor.

Ausschlaggebend für die hohe Punktzahl war, dass die Wiener Stadtverwaltung für die Bevölkerung relevante Informationen auf ihren Webseiten leicht auffindbar und in hohem Maße zur Verfügung stellt, wie TI-Vorsitzende Eva Geiblinger, Vorstandsvorsitzende von TI-AC, erläuterte.

Geiblinger überreichte  die Auszeichnung für den ersten Rang an Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. „Wir gehen auf die Wienerinnen und Wiener zu, indem wir zeigen, wie Entscheidungen der öffentlichen Verwaltung und der Politik zustande kommen. Dieser Preis ist Anregung und Auszeichnung zugleich. Als Präsident des Österreichischen Städtebundes freue ich mich auch, dass sich sehr viele von Österreichs Städten bemühen, die Transparenz in ihren Kommunen zu verbessern“, sagte Ludwig. „Durch den Außenauftritt der Stadt Wien ist es uns möglich, unmittelbar und zeitnah Informationen zu den Entscheidungen der Stadt der Wiener Bevölkerung zugänglich zu machen.“

Graz und Linz am Stockerl

Für Graz, das den zweiten Rang mit 77,34 Prozent und mit einem minimalen Vorsprung vor Linz erreichte, nahm Martin Haidvogl die Auszeichnung entgegen. Der Grazer Magistratsdirektor führte das Erreichen des zweiten Rangs darauf zurück, dass „der Transparenz-Gedanke einen ganz wesentlicher Bestandteil unserer Organisationskultur in der Verwaltung darstellt“.

Auch finde sich auf der Homepage der Stadt ein eigener Transparenzbereich, in dem Bürgerinnen und Bürgern Informationen zu Politikerbezügen oder Raumordnungsfragen „sehr einfach finden“.

Für Linz, das den zweiten Platz nur um einen Viertel Prozentpunkt verpasste und insgesamt 77,09 Prozent erreichte, nahm Bürgermeister Klaus Luger den Preis entgegen. Für den Linzer Stadtchef ist „Transparenz in der Verwaltung ein ganz wesentlicher Punkt, um Verständnis bei der Bevölkerung zu erreichen“.

Der „Index Transparente Gemeinde“

Mit dem Index „Transparente Gemeinde“ will Transparency International ihre Ziele und Forderungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung erreichen.

Der Index sowie das Zertifikat dienen als Anreiz für die Gemeinden, den Bürgerinnen und Bürgern Informationen über die Arbeit der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen leichter zugänglich zu machen.

Anhand eines Katalogs von insgesamt 50 Transparenzkriterien in zehn Kategorien wurden auf Basis internationaler „best practice“-Beispiele Informationen definiert, die für jede Bürgerin und jeden Bürger österreichischer Städte und Gemeinden relevant sind und daher von Städten und Gemeinden proaktiv zur Verfügung gestellt werden sollten.

Zu den Kategorien zählen unter anderem: Budget und Finanzen; Gremien und MandatsträgerInnen; Informationen über die öffentliche Verwaltung; Verkauf öffentlichen Eigentums; Subventionen und Fördermittel; Soziales sowie politische Strategien.