junge Familie in ihrem Haus
Wer sein Haus im Ortszentrum errichtet, bekommt bis zu 19.000 Euro mehr Förderung.
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Mehr Förderung für Ortskerne

13. November 2019
Der ländliche Raum soll noch mehr zum Zukunftsraum werden. Daher gibt es in Niederösterreich jetzt einen finanziellen Bonus für Menschen, die im ländlichen Raum bleiben oder sich dort ansiedeln wollen.

„Im Durchschnitt soll es für ländliche Regionen somit bis zu 20 Prozent mehr Förderung seitens des Landes geben, um somit einen regionalen Ausgleich und Anreiz sicherzustellen“, erläutert Wohnbau-Landesrat Martin Eichtinger. „Die blau-gelbe Wohnbaustrategie ist ein umfassendes Gesamtkonzept mit einer klaren Vorgabe: Wohnen muss für alle Landsleute leistbar sein und Wohnen muss in allen Regionen unseres Landes lebenswert bleiben“, so Eichtinger.

Bonus für Neubau und Sanierung

Das Land Niederösterreich führt für Neubau und Sanierung einen finanziellen Bonus ein, um ländliche Regionen als Wohnraum weiterhin attraktiv zu halten. Dafür wurde ein Schlüssel errechnet. Es wird die Bevölkerungsentwicklung von 2008 bis 2018 als Indikator herangezogen. Bei einer Abwanderung aus der Region im Ausmaß von 2,5 bis 4,9 Prozent gibt es einen regionsbezogenen Ausgleichsbonus von bis zu 3.000 Euro. Beträgt das Ausmaß mehr als fünf Prozent, sind es bis zu 6.000 Euro mehr.

Bauherrenmodell für Bauträger

Völlig neu ist auch die Einführung eines „Bauherrenmodells“ für gewerbliche Bauträger, damit auch diese in Zukunft Förderungen beantragen können. „Bei Sanierungen im Ortskern wird es seitens des Landes einen Einmalzuschuss geben, zusätzlich zur bestehenden Ankaufsförderung, und auch die gemeinnützigen Genossenschaften werden künftig einen Ortskernbonus erhalten können in Form einer Ankaufsförderung“, sagt Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl.

Auch für die „Häuslbauer“ gibt es beim Neubau in Ortskernen zusätzlich zur regulären Wohnbauförderung je nach Projekt und Lage bis zu 12.000 Euro an weiteren Förderungen.

Als konkretes Beispiel nennt Riedl eine Jungfamilie mit einem Kind, das im Ortskern ein Haus baut oder saniert: „Hier sind bis zu 19.000 Euro mehr an Förderung des Landes möglich.“

Offensive für Eigentum

„Mit unserer Offensive für den ländlichen Raum wollen wir auf die Vielfalt im Land eingehen und das Miteinander in Niederösterreichs Gemeinden weiter stärken“, so Eichtinger und Riedl. Dabei spiele auch das Eigentum eine zentrale Rolle. Bislang sind 70 Prozent der „eigenen vier Wände“ in Eigentumsbesitz. „Wir wollen diesen Weg konsequent weitergehen, deshalb haben wir gemeinsam mit den Wohnbaugenossenschaften in Niederösterreich ein klares Ziel definiert: Wir wollen die Eigentumsquote in den nächsten zehn Jahren von 70 Prozent auf 80 Prozent steigern“, so Eichtinger.

Diese neuen Förderungen sind seit 1. Oktober 2019 gültig.