Gebäude im Bau mit Blick auf Grünes
© Klima- und Energiefonds / Ringhofer

Fakten zum Nachhaltigen Bauen & Sanieren

22. Januar 2020
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Was bedeutet nachhaltiges Bauen für Private, Gewerbetreibende und die Gemeinden? Der Faktencheck des Klima- und Energiefonds liefert Daten, Fakten und Grundsätze zur Nachhaltigkeit im Bauen und Sanieren. Gemäß diesem Check stimmt nach gut geplanten und umgesetzten Gebäudesanierungen nicht nur die Energiebilanz.

Hier präsentieren wir Ihnen vier schnelle Fakten und damit auch zumindest vier Argumente für energieeffiziente Gebäudeplanung und -umsetzung.

Die thermische Sanierung der Gebäudehülle

An der Reduktion der Wärmeabstrahlung von Gebäuden wird schon seit Jahrzehnten geforscht und gearbeitet. Die Problematik wurde vor allem zur Zeit der beiden Ölkrisen in der 1970er Jahren erkannt und erste thermische Dämmsysteme verbaut. Die Standards wurden und werden im Neubaubereich kontinuierlich weiterentwickelt, sodass heute errichtet Gebäude energetisch effizient sind. Eine große Herausforderung stellt jedoch der Gebäudebestand vor allem aus der Nachkriegszeit bis in die 1990er dar, der in der Regel energetisch weit weg vom gegenwärtigen Neubaustandard ist. Zur Erreichung der Klimaziele müssen diese Gebäude sukzessive einer thermischen Sanierung unterzogen werden. Dabei muss auch die Geschwindigkeit dieser Sanierungen erhöht werden. Bei der gegenwärtigen Sanierungsrate von 1 % jährlich des gesamten Gebäudebestandes würde es noch an die 100 Jahre dauern, bis alle Häuser und Wohnungen in Österreich einem klimaverträglichen Standard entsprechen würden. Gemäß dem aktuellen Regierungsprogramm soll die Sanierungsrate mittelfristig auf 3 % angehoben werden.

Denn trotz gesetzlicher Regelungen zum thermischen Bauen seit 1991 zeigt diese Grafik, wie es um den Heizwärmebedarf der österreichischen Bausubstanz steht.

Vor allem Gebäude in Gemeindebesitz fallen leider noch oft in den roten Bereich.

Klimainvestitionen sind Chancen für die Wirtschaft

Die weltweiten Investitionen in energieeffiziente Gebäude sollen schon in diesem Jahr 125 Mrd. US-Dollar erreichen. Dieses große Investitionsvolumen geht auch an Österreich nicht spurlos vorbei. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) schätzt allein für Österreich, dass 30.000 Vollzeitstellen direkt an   thermische Gebäudesanierungen gekoppelt sind bzw. diese Jobs nachhaltig sichern. Damit schützen Sanierungstätigkeiten das Klima UND sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Österreich. Entgegen einem hartnäckigen Mythos stärken diese Maßnahmen die heimische Konjunktur – vor allem auf kommunaler Ebene. Bestehende Förderprogramme unterstützen die Dekarbonisierung im Gebäudebereich.

Noch bis 28.2.2020 können Mustersanierungen in Gemeinden eingereicht werden! Hier finden Sie alle Infos zur Förderung: https://www.klimafonds.gv.at/call/mustersanierung-2019/

Energieeffizienz bedeutet Sparsamkeit

Die nach den Kriterien des Klima- und Energiefonds mustersanierten Gebäude beweisen, dass nach thermischen Gebäudesanierungen sowohl Kosten als auch CO2 eingespart werden können. Selbst bei denkmalgeschützten Objekten können sich die Investitionen relativ schnell amortisieren. Energieeinsparungen von 76 % sind laut einer Studie der Deutschen Energieagentur möglich. Im Hinblick auf die Klimabilanz fällt die Amortisationszeit, selbst unter Berücksichtigung des „grauen Energiebedarfs“, positiv aus.
 

Graue Energie: Unter diesem Begriff werden alle Energiemengen verstanden, die für Herstellung, Lagerung oder Transport bis zum eigentlichen Einsatz des Produkts aufgebracht werden müssen. Dem gegenüber stehen jene Energiemengen, die ein Gebäude im Betrieb vor allem in Form von Strom und Wärme. Zusammengerechnet ergeben diese beiden Bereiche den Gesamtenergiebedarf eines Gebäudes. Um das Ziel der Energiewende zu schaffen, muss der Gesamtenergiebedarf generell reduziert werden. Die restliche benötigte Energie soll nur mehr durch nachhaltige, nachwachsende und CO2-neutrale Energiesysteme erfolgen. 

Bauen Sie auch für Ihre Gesundheit nachhaltig

Energieeffizienz geht weder bei privat, gewerblich noch bei öffentlich genutzten Gebäuden auf Kosten des Komforts und der Hygiene – ganz im Gegenteil. Ein gut verbauter Wärmeschutz verringert zum Beispiel sogar das Risiko für Schimmelbildung. Dieser entsteht meist an Orten, an denen die Wärme besonders schnell an die Außenwelt entweicht. Ein mängelfrei verbauter Wärmeschutz wirkt solchen Risikozonen entgegen. Thermische Sanierungen verringern demnach auch schimmelbedingte Krankheitsbilder und sorgen, neben reduzierten Kosten und eingespartem CO2, auch ganz direkt für körperliches Wohlbefinden. 

Sehen Sie hier zahlreiche Beispiele von Mustersanierungen.