Borkenkäfer auf Holz
Unter acht Grad Celsius gibt es gar keine Aktivität des Schädlings.
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Der Borkenkäfer ist entlarvt

1. August 2018
In Salzburg haben Forstexperten des Landes und Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) eine digitale Borkenkäfer-Landkarte erstellt. Dort sieht man exakt, wo und wann sich der Vielfraß in welchem Entwicklungsstadium befindet. So können Gegenmaßnahmen gezielt in Angriff genommen werden. Der Schädling wird für „berechenbarer“.

Salzburgs Forstschutzreferent Ludwig Wiener und Bernhard Niedermoser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik haben in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur eine digitale Landkarte erstellt, die die Borkenkäfer in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium zeigen.

Einfach gesagt: Unter acht Grad Celsius gibt es gar keine Aktivität des Schädlings. Von der Eiablage bis zum „Ausbohren“ des fertigen Jungkäfers braucht es eine Temperatursumme von 550 Grad. Wenn es wärmer ist, wird diese Summe früher erreicht, bei Kälte später. So wird der Holzfresser berechenbarer, befallene Bäume können rechtzeitig identifiziert und bearbeitet werden.

Regionale Unterschiede, wann der Borkenkäfer ausfliegt

Beträgt die Temperatursumme, also die jene der durchschnittlichen Tagestemperatur zum Beispiel bereits 450 Grad und ist eine warme Woche prognostiziert, kann man damit rechnen, dass der Käfer ausfliegt und dann andere Bäume befällt.

Regionale Unterschiede werden durch das Prognosemodell berücksichtig. In Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern und Förstern kann rechtzeitig etwas unternommen werden. Wenn man weiß, wann das so genannte Einbohren stattfand, sind die Bezirksförster vorgewarnt.

Interesse in ganz Österreich

Das Prognosemodell „made in Salzburg“ ist bereits auch in Tirol im Einsatz, Interesse gibt es in ganz Österreich.